7. Thüringeti-Auktion in Crawinkel Alle Pferde verkauft
Crawinkel. Die 7. Thüringeti-Auktion am 3. Oktober im thüringischen Crawinkel brach gleich mehrere Rekorde. Denn noch nie in der seit 2014 traditionell am Tag der Deutschen Einheit durchgeführten Fohlen- und Reitpferdeauktion des einzigartigen Naturschutz-Projektes Thüringeti war das Käuferinteresse so groß, dass am Ende sämtliche 95 Pferde einen neuen Besitzer fanden. Lediglich ein Pferd erhielt zunächst kein Gebot, wurde aber unmittelbar nach der Auktion verkauft.
Auch die Preisgestaltung zeigte neue Dimensionen. Den Spitzenpreis von 7.500 Euro erzielte eine dreijährige Tochter des Formidabel aus einer Cato-Mutter, die von Käufern aus den Niederlanden erworben wurde. Der Friedensfürst-Sohn Formidabel stellte damit nach 2019 erneut die Preisspitze. Das Preis-Niveau der zwei- und dreijährigen Pferde lag mit mehr als 3.400 Euro deutlich über dem des Vorjahres. Auch die Fohlen wurden extrem gut nachgefragt. Hier erzielte ein Sohn des Forrest Gump aus einer San Amour I-Mutter mit 5.000 Euro den Höchstpreis. Für Heinz Bley, der zusammen mit seinen Kindern Jan, Felix und Wibke das Thüringeti-Projekt betreibt, kam diese Preisentwicklung nicht ganz unerwartet: „In allen Sparten des Turniersport tauchen immer mehr erfolgreiche Pferde auf, die hier in der Thüringeti geboren wurden. Auch im Freizeitsport haben sich unsere Pferde mittlerweile einen guten Namen gemacht und es gibt immer mehr Menschen, die bei der Auswahl ihrer Pferde darauf achten, dass sie aus einer gesunden und möglichst natürlichen Aufzucht stammen.“
Die Thüringeti ist ein vom Land Thüringen gefördertes einzigartiges Naturschutzprojekt bei dem circa 600 Pferde und etwa 300 Rinder auf einem Areal von 2.500 Hektar ganzjährig unter freiem Himmel leben. Lediglich die in den einzelnen Stutenherden eingesetzten Hengste verbringen den Winter in Stallungen. Auch die Absetzer erleben ihren ersten Winter im Laufstall, da zahlreiche Weiden der Thüringeti auf mehr als 500 Metern Höhe liegen. Das seit 2003 existierende Artenschutz-Projekt hat sich innerhalb weniger Jahre zu einer Region entwickelt, in der Wissenschaftler wieder mehr als 1.000 zum Teil seltene oder fast ausgestorbene Pflanzen- und Tierarten nachgewiesen haben.
Thomas Hartwig