Wintermühlentrophy 2024
Zehn Jahre ist es her, dass ‚Stallgeflüster‘ erstmals über die dritten Deutschen Meisterschaften im Working Equitation berichtete. Damals war diese Sportart eher eine Rand-Erscheinung im breiten Spektrum des Pferdesports und Aufgabe der Redaktion war es zunächst zu erklären, was diese Reitweise bedeutet und das Reglement zu erläutern.
Was damals bei der Wintermühlentrophy in eher ‚familiärem‘ Kreis mit rund dreißig Startern begann, entwickelte sich rasch – ebenso wie die Beliebtheit dieser Sportart. Schließlich kann man hier mit Pferden jeder Rasse starten, die Prüfungen (Dressur, Stil-Trail, Speed-Trail und ab Klasse L auch Rinderarbeit) sind abwechslungsreich für Pferd und Reiter und stellen Ansprüche an die reiterlichen Fähigkeiten, denn ab Klasse L wird einhändig geritten. Da sieht man im Speed-Trail, bei dem es gilt, die Hindernisse in höchster Geschwindigkeit zu absolvieren schon manchen Reiter, der seine zügelfreie Hand nutzt, um seine Balance in absoluter Schräglage zu halten. Von dreißig Startern hin zu einer Veranstaltung, die inzwischen über vier Tage andauert. Bereits in den letzten Jahren hatte sich dieses Working Equitation Turnier zu einem festen Bestandteil im Kalender der ‚Worker‘, deren Zahl ebenfalls rapide wuchs, etabliert. Mitja Hinzpeter, Organisator und Veranstalter dieses Events hatte schon während der letzten Jahre versucht, die Starter-Zahlen zu begrenzen, um lediglich drei Veranstaltungstage zu haben. „Trotzdem war der Zeitplan extrem eng und viele Prüfungen dauerten bis nach 20.00 Uhr. Durch die Verlängerung auf vier Tage konnten wir die Dinge wesentlich entspannter angehen obwohl wir dieses Mal 160 Starter zu verzeichnen hatten,“ so Hinzpeter gegenüber ,Stallgeflüster‘.
Und, wie er ein wenig stolz erzählt, ist die Wintermühlentrophy inzwischen zum größten Working Equitation Turnier weltweit geworden. Dies habe ihm die international arbeitende Chefrichterin des Turniers bestätigt.
Obwohl in den letzten zehn Jahren enorm gewachsen – eine gewisse familiäre Atmosphäre herrscht noch immer vor. Man kennt sich, trifft Bekannte, feiert gemeinsam und feuert ebenso gemeinsam und lautstark die Wettbewerber an.
In diesem Jahr war der Wettergott den Teilnehmern, wie so oft, wohl gesonnen – zwar gab es früh morgens einen kräftigen Starkregen, der auch die Boxenzelte nicht verschonte – aber das konnte die gute Stimmung der angereisten Worker nicht mindern. Und schließlich war es ja anschließend wieder trocken, nicht zu heiß, also bestes Wetter für Pferd und Reiter.
Wie immer bei der Wintermühlentrophy war Hinzpeter nicht nur Veranstalter sondern auch unter den Aktiven – sogar mit zwei Pferden in der Master Class. Und natürlich freut er sich, dass er in der Gesamt-Wertung mit seiner selbst gezogenen Stute Santana GP den ersten Platz vor Katja Lauer mit ihrem Westfalen Ibo belegen konnte. Was ihn auch besonders freut: Mit seinem Nachwuchspferd Carmelo GP errang er Platz vier in der Gesamt-Wertung hinter Idamaria Johansson aus Schweden.
Schon jetzt freut er sich auf die Deutschen Meisterschaften in Wingst. Auch da wird er mit Santana und Carmelo starten – allerdings ohne die Verantwortung des Veranstalters tragen zu müssen. Da wünscht ,Stallgeflüster‘ ihm und seinen Pferden viel Glück.
„Stallgeflüster“ / E. Appenrodt