50 Jahre Frankfurter Festhallenturnier – 50 Jahre Reitsport in der „Gudd Stubb“
Das ist doch ein Grund zum feiern. Aus diesem Grund wurde das Turnier bereits am Mittwoch Abend mit einem bunten Showprogramm eröffnet.
Neben Freiheitsdressur, Ungarischer Post, Feuernummern, Kutschen, Akrobatik an, über und unter dem Pferd (um nur Einiges zu nennen) wurden immer wieder kurze hoch interessante Videos der letzten 50 Jahre eingespielt.
Von den Anfängen, die noch mit einem großen Umzug durch Frankfurt eröffnet wurden bis hin zu Ausschnitten aus den letzten Jahren. Einige Ehrengäste kamen zu Wort und auch Familie Linsenhoff-Rath erzählte aus der Vergangenheit, über die Gründung und von den Zukunftsplänen rund um das Frankfurter Festhallenturnier. Eine Pferdefamilie, die in der 4 Generation an diesem Turnier und deren Gründung beteiligt war und ist.
Bei den teils sehr rasanten Nummern ging regelrecht „der Pank ab“ und das Publikum tobte vor Begeisterung. Ein Programmpunkt nach dem anderen setzte immer noch einen drauf und alle hätten den Akteuren noch stundenlang zuschauen können.
Aber auch die Videoeinspielungen waren so interessant gestaltet, dass der ein oder andere sich noch mehr davon gewünscht hätte. Vielleicht gibt es die Zusammenschnitte ja auch irgendwann in einem allgemeinen Bericht zum ansehen. Es wird sicherlich viele Interessenten geben.
Auch am Tag danach, dem sogenannten Hessentag, hörte man immer wieder begeisterte Gespräche über diese Veranstaltung. Der Hessentag wurde mit der Einlaufprüfung des Nürnberger Burgpokals eröffnet, gefolgt von der Team Dressur, die traditionell aus einem Team von einem Ponyreiter, einem Junior und einem Jungen Reiter besteht. Auch die Mannschaftsdressur, die als Kür geritten wird, war wie immer ein Publikumsmagnet.
Die Springreiter durften sich dann auf das Finale der Dieter Hofmann Stiftung freuen. Dies konnte von Nina Sopie Ernst gewonnen werden, die somit auch im 2. Finale neben Eva Kunkel, Annabell Plock und Carla Zillmann, startberechtigt war. Gewonnen wurde das 2. Finale von Eva Kunkel. Beide Finale wurden über Stil ausgetragen. Das zweite Finale, an dem die vier Besten der Tour teilnahmen, wurde früher durch einen Pferdewechsel interessant, der auch von vielen Zuschauern sehr vermisst wird. Derzeit wird die 2. Finalprüfung immer von drei getrennten Gastrichtern, also prominenten Springreitern, getrennt gerichtet und kommentiert.
Zwischen dem ersten und zweiten Finale starten die Finalisten des kombinierten Wettbewerbs des Nürnberger Burgpokals in der Klasse E. Hier konnte sich die Vorjahressiegerin, Nele Bansa, auch dieses Jahr wieder an die Spitze setzen.
Auch die „Kleinen“ hatten ihren Auftritt in vier Abteilungen. Beim einfachen Reiterwettbewerb wurden die Pferde und Ponys auf Hochglanz poliert, mit Glitzer versehen, mit Symbolen geschoren oder aber auch mit dem Zauberstab gewedelt. Ann Kathrin Linsenhoff lässt es sich nicht nehmen, bei dieser Prüfung in allen Abteilungen präsent zu sein. Jedes einzelne Kind erhält während der Platzierung ein paar aufmunternde Worte mit auf den Weg. Die Halle platze bei dieser Prüfung fast aus allen Nähten.
Gerade die richtige Stimmung, die nun die Kutschfahrer brauchten, denn zu einer ordentlichen Stafetten Prüfung gehört natürlich ein Publikum, was ordentlich anfeuert.
Drei Teams, bestehend aus jeweils einem Einspänner und einem Vierspänner mussten einen Hindernis Parcour mit Stafettenübergabe absolvieren und das gleich zweimal. Das Publikum tobte und die Kutschen flogen regelrecht durch die Hindernisse. Kommentiert wurde dies von keinem geringeren wie Michael Freund.
Beim anschließenden Schauwettkampf der Vereine wurde es dann richtig eng. Jede Schauwettkampfgruppe hatte sieben Minuten Zeit, um sich zu präsentieren. Auch hier wurden die 50 Jahre Festhallenturnier aufgegriffen.
Den Abschluss des Tages bildete das Teamspringen, welches aus Mannschaften der verschiedenen Bezirksreiterbünden besteht. Jedes Team besteht aus drei Reitern und wird über ein L, ein M und ein S Springen entschieden. Insgesamt gingen hier 15 Teams an den Start, nur ein Team, das Team des Bezirksreiterbundes Waldeck-Frankenberg blieb in allen drei Runden ohne Fehler und sicherte sich somit den Sieg.
Für einige Reiter und Pferde geht es nun in die wohlverdiente Winterpause, andere sind schon mitten drin.
Neben dem Sport ist Frankfurt natürlich auch noch einmal Treffpunkt der heimischen Reiterwelt, meist eine letzte Begegnung vor Weihnachten. Treffpunkt für interessante Gespräche, Treffen mit neuen und alten Bekannten oder aber auch noch mal die Gelegenheit, die letzten Weihnachtseinkäufe zu tätigen.
Dies geht natürlich nur, durch und wegen der vielen Aussteller, manche schon gefühlte Ewigkeiten in der Festhalle, manche zum ersten Mal. (Hierüber werden wir in einer der nächsten Ausgaben noch intensiver berichten) Auch so manches Pferd ist schon ein alter Hase in der Festhalle.
Ebenso wie die zahlreichen Helfer vor und hinter den Kulissen. All dies zusammen macht es aus, das Frankfurter Festhallenreitturnier. Nur mit Allen zusammen ist es über einen so langen Zeitraum möglich ein so schönes Traditionsturnier kurz vor Weihnachten über 50 Jahre lang stattfinden zu lassen.
Freuen wir uns schon jetzt auf nächstes Jahr in Frankfurt.
„Stallgeflüster“ / A. Höhler