Donnernde Hufe, bebender Boden, feiernde Fans. Die Festhalle im Fahrsport – Fieber
Vier Paare, je ein Einspänner und ein Vierspänner traten zu diesem Wettbewerb an.
Bereits auf dem Abreitplatz stockte so manchem Zuschauer der Atem beim Anblick eines Vierspänners, der sich in engster Linie, aber mit ordentlichem Tempo rund um den Zeltpfosten bewegte.
Der Parcours, der währenddessen im Viereck aufgebaut wurde, war für viele Zuschauer, die weniger vertraut mit diesem Sport sind, zunächst ein wenig unübersichtlich – doch bereits bei der Begehung durch die Fahrer wurde klar, wohin der Weg führen sollte. Auch wenn sich manch einer nicht vorstellen konnte, wie es gelingen sollte, einen Vierspänner durch die Labyrinthe der beiden so genannten Geländehindernisse zu dirigieren.
Doch spätestens nach dem Start des ersten Teilnehmer-Teams, mit Claudia Lauterbach (Teilnehmerin bei der diesjährigen WM) im Einspänner und Katharina Abel (Mitglied im Bundeskader) im Vierspänner, verstand auch der größte Laie den launigen Spruch des Kommentators Peter Tischer, ehemaliger DOKR-Trainer der Pony-Fahrer: „Spätestens dann, wenn Dein Pferd Dir in die Augen sieht, weißt Du, dass Du etwas falsch gemacht hast.“ Rasant das Tempo, eng und noch enger die Wendungen in den Hindernissen, das Publikum hin- und hergerissen zwischen Anfeuern und Luft anhalten, kurz und gut: Frankfurt’s Gudd Stubb bebte, und das nicht nur unter den donnernden Hufen.
Das zweite Team am Start bestand aus WM-Teilnehmer Dieter Lauterbach im Einspänner und Bundeskader-Mitglied Markus Stottmeister aus Sachsen-Anhalt im Vierspänner. Das dritte Team, das diesen Wettbewerb letztendlich für sich entscheiden konnte, waren WM-Teilnehmer Jens Chladek im Einspänner und Europameister 2017 Michael Brauchle aus Baden-Württemberg im Vierspänner. Auch das vierte Team: Hochkarätige Fahrer. Marie Tischer im Einspänner wurde in diesem Jahr erneut Weltmeisterin bei den Jungen Pferden und Georg von Stein im Vierspänner ist mehrfacher Deutscher Meister und Medaillengewinner bei Championaten mit der Deutschen Mannschaft. Kein Wunder, dass die Festhalle kochte. Da kann man sich nur wünschen: Mehr davon im nächsten Jahr!
Die Ergebnisse:
1. Platz: Jens Chladek und Michael Brauchle Zeit: 215.38 sec (12 Strafsek.)
2. Platz: Dieter Lauterbach und Markus Stottmeister Zeit: 220.03 sec (4 Strafsek.)
3. Platz: Claudia Lauterbach und Katharina Abel Zeit: 228.02 sec (12 Strafsek.)
4. Platz: Marie Tischer und Georg von Stein Zeit: 232.21 sec (16 Strafsek.)
„Stallgeflüster“ / E. Stamm