Bekannt im Sattel: Stallgeflüster-exklusiv: Diana Eichhorn
Wie sind Sie zum Fernsehen gekommen?
„Auf Umwegen. Als Kind träumte ich davon, Tierärztin zu werden, schlug dann aber eine andere Richtung ein und machte eine Ausbildung zur Kosmetikerin/Visagistin, hängte später noch eine Ausbildung zur Groß- und Außenhandelskauffrau an und entschloss mich dann dazu, das Abitur nachzuholen, um doch noch Tierärztin zu werden. Damals spielte ich Theater und etwa 1994/1995 unterhielt ich mich in einer Hotelbar mit einer Programmansagerin des ZDF über Theater spielen. Sie riet mir, mich beim ZDF zu bewerben, denn dort würden immer mal wieder Vertretungen gesucht. Und dann bin ich da auch ganz schnell reingekommen. Das war 1996“.
Und wie kamen Sie dann zu „hundkatzemaus“?
„Mein damaliges Management riet mir, mich bei VOX für ein Reisemagazin zu bewerben, aber das habe ich nur halbherzig gemacht, weil Reisen nicht so mein Ding war. Ich war schon immer ein „Heimchen“ und schon wegen meiner Hunde wenig reisefreudig. Beim Casting für dieses Magazin wurde auch mit Pferden gearbeitet. Darüber war ich sehr froh und habe dauernd mit den Pferden „geknutscht“. Die Zusage für das Reisemagazin bekam ich zwar nicht, doch als dann eine Moderatorin für „hundkatzemaus“ gesucht wurde, erinnerte man sich daran, wie ich beim damaligen Casting mit den Pferden umgegangen war und befand mich sofort als die Richtige“.
Wie und wann sind Sie zum Pferd gekommen? Liegt die Leidenschaft dafür in der Familie?
„Ich bin mit Tieren groß geworden. Wir hatten früher schon Hunde und Katzen, die auch immer mit in meinem Bett schliefen. Sehr früh, ich war ungefähr sechs Jahre alt, habe ich angefangen zu reiten und zu voltigieren. Etwa ein Jahr später bekam ich mein erstes Shetty, mit dem ich, immer sehr „kamikazemäßig“ ohne Sattel im Gelände unterwegs war. Sehr zum Leidwesen meiner Mutter, die Angst vor Pferden hatte. Außer mir ist niemand in der Familie ein Pferdemensch. Nach dem Shetty kam die Araber-Welsh-Stute Welfin, zu der ich ein sehr inniges Verhältnis aufgebaut habe. Leider war sie dauerrossig und so haben wir sie später zu einem Züchter gegeben, wo sie noch ein paar schöne Fohlen bekam. Damals war ich 16 Jahre alt und habe sehr lange Zeit kein Pferd mehr in mein Herz gelassen, bin allen Pferden aus dem Weg gegangen und höchstens im Urlaub mal geritten. Dann habe ich, wieder auf schicksalshafte Weise, mein Pferd getroffen. Damals wohnte ich mit meinen Hunden in einer Wohnung in einem Reitstall, in den dieser Wallach, Wapiti, einzog. „Obwohl, oder eher gerade weil er, ein sehr sensibles Pferd war, das schon mal plötzlich panisch reagierte und deshalb für den Schulbetrieb ungeeignet war, verliebte ich mich sofort in ihn.“ und alle sagten: Die passen gut zusammen, die haben beide einen an der Schüssel‘. Ich beschäftige mich sehr viel mit Wapiti, nahm ihm die Angst und gab ihm Vertrauen. Leider hatte ich damals noch kein Geld um das Pferd zu kaufen. Er wurde dann aber von Privatleuten übernommen und ein paar Jahre später, als ich schon bei „hundkatzemaus“ war, konnte ich ihn endlich übernehmen“.
Was ist ihr größter beruflicher Erfolg?
„hundkatzemaus“ ist die Erfüllung all meiner Träume. Als das kam, war es das Nonplusultra – mehr geht nicht“.
Welche Themen in hundkatzemaus haben Ihnen besonders viel Spaß gemacht?
„Ein besonders schönes Erlebnis hatte ich beim Dreh mit zwei Schimpansenbabys, die bereits mitten in der Flegelphase steckten. Das heißt, so eine Begegnung kann auch schon mal schmerzhaft werden, weil Affen früh Zähne haben und auch schon sehr kräftig sind. Ich war damals hochschwanger und als ich mit meinem dicken Bauch ankam, haben sie einfach nur mit mir gekuschelt und waren super sensibel. Da ist mir richtig das Herz aufgegangen“.
Und was war für Sie besonders bedrückend oder schmerzlich?
„Seit dem Tod meiner Hunde habe ich immer noch Probleme beim Dreh mit Riesenschnauzern oder Dalmatinern. Da habe ich einen Knoten im Hals, da geht gar nichts. Aber mein Team nimmt darauf Rücksicht und achtet darauf, dass zum Dreh mit Hunden andere Rassen kommen“.
Riesenschnauzerhündin Momo und Dalmatinerrüde Pierrot waren Diana Eichhorns langjährige Wegbegleiter. Rund um die Uhr waren sie bei ihr. Beide waren Abgabehunde aus dem Tierschutz. Momo war ein halbes Jahr alt, als sie zu Diana Eichhorn kam und Pierrot etwas über ein Jahr. Er hatte keine Präge und Sozialphase im Welpenalter genossen, war dadurch geschädigt fürs Leben und lehnte sich an die ruhige Hündin Momo an. Als Momo nach schwerer Krankheit im September 2008 eingeschläfert werden musste, zerbrach daran auch Pierrot und ging im Januar 2009 seinen letzten Weg. Beide waren etwa zwölf Jahre alt. Noch heute leidet Diana Eichhorn unter dem Tod ihrer vierbeinigen Freunde.
Was ist Ihnen beruflich besonders wichtig?
„Mit meiner Arbeit etwas positives bewirken zu können. Sei es Haustiere besser zu halten, sich mehr mit ihnen zu beschäftigen und richtig mit ihnen umzugehen. Das Gefühl, etwas zu verbessern, ist Klasse“.
Und was ist Ihnen privat wichtig?
„Privat ist mein soziales Umfeld, also Familie und Freunde, das A und O. Das ist zwar ein kleiner, aber sehr alter Kreis“.
Stellen Sie Ihre Familie kurz vor. Wer gehört alles dazu?
„Mein Mann Kai, mein eineinhalb Jahre alter Sohn Nando und selbstverständlich gehören auch die Tiere dazu: Mein Hund Klein Maggie, die „Fußhupe“, die das 100 prozentige Gegenteil von den Hunden ist, die ich hatte. Es fällt mir schwer, sie ernst zu nehmen, und ich hatte nie gedacht, mal so einen kleinen Hund zu halten. Dann sind da noch Kater Smudo, der vierzehnjährige Hannoveraner Wapiti und einige Fische und Garnelen in einem Aquarium, zu dem ich durch „hundkatzemaus“ gekommen bin“.
Haben Sie besondere Interessen? Gibt es etwas, was Sie gern tun würden, wozu Ihnen aber die Zeit fehlt?
„Ich bin rund um die Uhr komplett ausgefüllt mit Familie, Tieren und Beruf und vermisse nichts“.
Was in der Welt würden Sie zuerst ändern, wenn Sie es könnten?
„Jede Form von Diktatur, Ausbeutung und Unterdrückung abschaffen. Auch natürlich im Hinblick auf Tiere und Tierschutz“.
Vielen Dank für das nette Gespräch.
„Stallgeflüster“ S.K. Brehm