Frankfurter Festhallenturnier, immer wieder eine Reise wert
Bereits am Mittwoch ging es los.
Die Teilnehmer des Hessentags konnten ihren Pferden die Halle zeigen und am Abend erfreute ein buntes Showprogramm das pferdebegeisterte Publikum. Der Donnerstag stand, bis auf eine internationale Dressurprüfung, ganz im Zeichen der hessischen Reiter.
Hier gab es eine Dressur Team Prüfung und Mannschaftsdressurprüfung als Quadrille. Die jüngsten Teilnehmer zeigen im einfachen Reiterwettbewerb und im Kombinierten Dressur-/Springwettbewerb der Klasse E, dass sie auch vor großem Publikum die Nerven behalten und stellten ihr Können unter Beweis.
In der Springprüfung der Dieter-Hofmann-Stiftung wurden ein erstes und zweites Finale ausgetragen. Die Tour wurde vorab von Elisabeth Fadinger und Annabell Plock angeführt.
Elisabeth Fadinger konnte das erste Finale mit ihrem Edermus für sich entscheiden während Annabell Plock mit ihrem Maharadscha dann den entscheidenden Sieg im zweiten Finale mit nach Borken nehmen konnte.
Gleich dreimal wurde das Goldene Reitabzeichen verliehen, die glücklichen Empfänger waren Stella Thiele, Valentina Pistner und Nino Avelar. Für Stimmung heizte dann Michael Freund seine Fahrer mit ihren Vier- und Einspännern an und die Halle bebte förmlich.
Als die Teams Anne Unzeitig mit Georg von Stein, Jessica Wächter mit Michael Brauchle und Marie Tischer mit Maximilian Reith im Stafettenfahren zeigten was sie an den Leinen so alles fertig bringen tobte, das Publikum. Und gemütlich gebummelt wurde hier definitiv nicht, hier flogen die Kutschen regelrecht durch die Halle. Zwei Para Dressur Reiter, Eva-Maria Pühringer und Frank Hasselberg, zeigten in ihrer Vorführung beeindruckend, dass man trotz körperlicher Einschränkung im Reitsport erfolgreich sein kann.
Wie immer ist zum Schauwettkampf der hessischen Vereine dann die Halle berstend voll. In allen Ecken tauchen verkleidete Teilnehmer zu den unterschiedlichsten Themen auf, es wird sich hier und da noch geschminkt bevor es dann los geht. Hier wird nach Musik in einer vorgegebenen Zeit eine kleine Reise in eine andere Welt unternommen, natürlich mit Pferden.
Der Abschluss des Hessentages bildet dann das sogenannte Teamspringen. Hier muss für jeden Kreisreiterbund je ein Reiter ein L, ein M und ein S Springen absolvieren. Klar, dass hier alle für ihren Kreisreiterbund ganz feste die Daumen drücken. Als einzige Mannschaft blieben die Reiter vom Kreisreiterbund Darmstadt-Dieburg fehlerfrei und sicherten sich somit den Sieg. Vincent Geßner, Alana Klein und Miriam Sabrina Pimpl trugen hierzu bei. Insgesamt gingen hier 15 Mannschaften an den Start.
Frankfurt ist für viele Reiter, auch die nicht Teilnehmer, das letzte Event im Reiterjahr vor der Winterpause. Hier trifft man sich nochmal, tauscht sich aus, feiert das Ende der Saison. Treffpunkt ist hierfür die Abreitehalle, die stets im Zuschauerbereich voll besetzt ist. Eben diese Abreitehalle musste Sonntags vorübergehend wegen des Sturms und der damit verbundenen eingestürzten Außenwand für die Zuschauer aus Sicherheitsgründen gesperrt werden. Auch ein noch so gut organisiertes Turnier hat halt auch mit unvorhergesehenen Gegebenheiten zu rechnen. Das Team der Festhalle ist jedoch stets um die Sicherheit der Teilnehmer und Zuschauer bedacht und ihnen sei an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön gesagt.
An den folgenden Tagen ging es dann international weiter. Neben den großen Dressurprüfungen bis hin zur Klasse S* und S*** durften auch die ganz Kleinen im Führzügel-Wettbewerb zeigen, wie der Anfang einer Turnierlaufbahn aussehen kann. Für Stimmung sorgte ein Jump & Drive am Freitag Abend, wo der Reiter zunächst mit dem Pferd einen Parcours überwinden musste und dann schnell zu einem Auto rennen -und damit fahren muss.
Dies ist mit Reitstiefeln im Sandboden sicherlich kein Kinderspiel. Ebenfalls für Unterhaltung sorgte ein Pferd am Samstag, nachdem es sich von seinem Reiter getrennt hatte. Ihm machte das Springen soviel Spaß, dass es mal eben alleine seine Reise über die Hindernisse fortsetzte. Die Springreiter zeigten sich in Springen S* bis hin zum großen Preis am Sonntag, einem S***.
Zum Turnierabschluss dann der Großen Preis: Hier schafften es nur vier Reiter ins Stechen. Gerrit Nieberg, Teike Friedrichsen und Maximilian Weishaupt gaben sich alle Mühe, den Sieg in Deutschland zu behalten, Jur Vrieling aus den Niederlande mit seinem Helwell Du Chabus heimste jedoch letztendlich den Sieg für sich ein.
Auch nächstes Jahr werden vom 17. bis 21.12.2025 die Tore der Festhalle für die Reiterwelt geöffnet.
„Stallgeflüster“ / A. Höhler