Wintermühlen-Trophy: Ein Fest der Worker
Tolles Wetter, nicht zu heiß, nicht zu kalt – so gestaltete der Wettergott am letzten Juni-Wochenende den Himmel über dem Taunus. Und hier trafen sich wieder einmal Worker aus der gesamten Republik, dem In- und Ausland.
„Mitja’s Turnier hat sich mittlerweile zu einem der größten in Europa entwickelt, mehr geht kaum noch“, kommentiert Dietmar Froitzheim vom Vorstand des WED diese Veranstaltung. Rund 140 Starter hatten sich gemeldet, von Working E (der Einsteiger Klasse) bis hin zur Masterclass, der Working S.
Wegen der Vielzahl der Nennungen starteten die Prüfungen gleichzeitig auf drei Plätzen, denn schließlich sind auf einem Working Equitation Turnier drei Prüfungen für jeden Teilnehmer verpflichtend. Hinzu kommt in den höheren Klassen noch die Rinderarbeit als vierte Disziplin. Dressur, Stil-Trail und Speed-Trail sowie die Arbeit mit den Kühen das alles bedarf logistischer und organisatorischer Energie und Kraft. Doch von dem Arbeits-Einsatz, der hinter einer solchen Veranstaltung steht, war wieder einmal nichts zu spüren: Die Stimmung unter den Zuschauern bombastisch, die der Aktiven gut gelaunt und fair wie immer. Da konnte so mancher beobachten, wie sich die Reiter vor der Prüfung miteinander berieten, wie der Trail am besten zu bewältigen war – auch wenn es dann schließlich um die möglichst beste Zeit und Wertung für jeden ging. Eine Fairness und ein Teamgeist, der Working Equitation Turniere immer wieder zu einem Glanzpunkt im Pferdesport macht. In diesem Jahr verabschiedeten die Worker im Taunus auch ihre alte Nationalmannschaft und stellten gleichzeitig die neue vor. Auch hier wieder ein faires und schönes Miteinander. Darüber hinaus war dieses Wochenende gleichzeitig das letzte internationale Sichtungsturnier für die WM 2022, die vom 19. Juli bis 23. Juli in Les Herbiers in Frankreich ausgetragen wird. Da dürfen wir gespannt sein, wie die neue Mannschaft sich schlägt und ihr ganz heftig die Daumen drücken.
Höhepunkt eines jeden Working Equitation Turniers, vor allem für die Zuschauer, ist natürlich der Speed Trail. Hier geht es richtig zur Sache, denn die Zeit zählt. Und ganz anders als bei ‚normalen‘ Turnieren, wird hier jeder Reiter kräftig angefeuert – durch Musik und nicht zuletzt auch die Zuschauer, die sofort übernehmen, wenn der Lautsprecher nicht auf der Stelle sein Bestes gibt. Feierstimmung rundum und das ganze für rund 30 Teilnehmer in der S-Prüfung und fast ebenso viel in der Klasse M.
Da dürfte es nach dem Sonntag so manchem Zuschauer im wahrsten Sinn des Wortes ‚die Stimme‘ verschlagen haben. Aber für die Leistungen, die hier zu sehen sind, die Präzision, mit der, in den höheren Klassen einhändig, geritten oder fast schon geflogen wird, lohnt es sich auch einmal die Stimmbänder zu strapazieren.
Am Ende des Wochenendes im Taunus stand dann die Siegerehrung. Eine größere Angelegenheit, denn natürlich wird in jeder Disziplin der Einzelsieger ermittelt. Aus den Ergebnissen aller Disziplinen ergibt sich jedoch der Gesamtsieger des Turnier-Wochenendes. Und das ganze in allen Klassen, getrennt nach Junioren und Senioren. Ein schöner Abschluss für eine traumhafte Veranstaltung.
„Stallgeflüster“ / E. Stamm