Was wurde aus Robi Àcs?
Lange Zeit berichtete ‚Stallgeflüster‘ immer wieder über Róbert (Robi) Àcs, der im Taunus auf der Wintermühle lebte und arbeitete. In den letzten Jahren wurde es ein wenig still um den begabten, fleißigen jungen Reiter, der immer wieder für neue Erfolgsnachrichten sorgte. Denn Róbert verließ seine Wahlheimat und ging zurück nach Ungarn.
Inzwischen lebt er in Máriakálnok, einem kleinen Dorf mit rund 1.400 Einwohnern, in der Nähe der österreichischen und tschechischen Grenzen. Nach Wien fährt man etwas über eine Stunde, nach Bratislava in der Slowakai etwa 45 Minuten ebenso weit ist es bis zum berühmten Neusiedler See. „Auch Budapest ist in nur etwas über einer Stunde zu erreichen, denn im kleinen Nachbarstädtchen halten die ICEs von Wien nach Budapest“, erzählt uns Robi. Zwar ist das Dorf klein – dennoch hat es vier Reitanlagen mit insgesamt drei Hallen. Kein Wunder, denn in Ungarn hat der Pferdesport auch heute noch einen anderen Stellenwert in der Bevölkerung als in Deutschland. Darüber hinaus liegt Máriakálnok landschaftlich wunderschön in der Nähe der Wieselburger Donau. Ihre sanften Buchten sowie die umliegenden romantischen Wälder und Auen locken Naturfreunde und laden nicht nur zu Ausritten sondern auch zum Wandern, Angeln und Rudern ein.
Bescheiden und sympathisch, so lernten wir den jungen Mann in Deutschland kennen – und das ist er geblieben. Auf unsere Frage „Was tust Du heute?“, bekommen wir eine typische Robi-Antwort: „Das, was ich schon immer getan habe. Reiten, trainieren, Pferde und Schüler ausbilden, manchmal auch ein Pferd verkaufen. Eben in meinem Beruf das Übliche.“ Fakt ist, dass Robi mittlerweile auf einer der vier Anlagen arbeitet, die einen österreichischen Eigentümer hat und ganz in der Nähe des Dressurzentrums Máriakálnok liegt. Rund hundert Pferde leben dort. Und etwa zwanzig von ihnen bildet er aus und trainiert sie.
Dabei hätte er fast die Hauptsachen vergessen: Im September dieses Jahres wurde er zum achten Mal ungarischer Meister mit Fioretto. Bereits zu Beginn der Turnier-Saison, im Februar, hatte er sich mit Fioretto im Grand Prix auf Platz zwei im österreichischen Weikersdorf platziert, vor vier Wochen gewann er mit ihm den Grand Prix in Wien-Süßenbrunn. Übrigens knüpft er mit Fioretto an die Vergangenheit in Deutschland an denn sein Erfolgspferd gehört einer deutschen Familie, deren Pferde er bereits auf der Wintermühle erfolgreich ritt und stammt aus dem Verkaufsstall von Arnold Winter.
Besonders freut sich Robi, der auch als Ausbilder in Deutschland erfolgreich war, über seine derzeitigen Schüler auf Grand Prix-Niveau und deren gute Ergebnisse. Übrigens, eine Schülerin, die bereits im Taunus bei ihm war, begleitet ihn auch heute noch: Nikolett Szalai, die sich schon damals mit ihrem von Robi und ihr ausgebildeten Pferd auch auf internationales Niveau qualifizierte. Da wünscht ‚Stallgeflüster‘ den beiden fleißigen jungen Menschen auch weiterhin viel Glück und Erfolg.
„Stallgeflüster“ / E. Appenrodt