Das 7. Ruttershäuser Springturnier – eine tolle Veranstaltung in der Region für die Region
Ein sehr beliebter Termin im Turnier-Kalender vieler hessischer Springreiter ist das Ruttershäuser Springturnier.
Das in diesem Jahr am ersten August-Wochenende zum siebten Mal ausgetragen wurde. Eine Veranstaltung, vor allem für Amateur-Reiter aus der Region. Mit viel Liebe und Engagement des Vereins ist aus dem einst ‚kleinen‘ Turnier eine Veranstaltung über drei Tage hinweg geworden, mehr als 1.000 Starts und Teilnehmern nicht nur aus der Region, sondern auch aus Bayern und Rheinland-Pfalz.
Dennoch – der regionale Charakter überwiegt. Das zeigt nicht nur das Rahmenprogramm, sondern auch die Besucher, die ‚Stallgeflüster‘ hier am ersten Turnier-Tag trifft. Da wurden beispielsweise die örtlichen Kindergärten eingeladen. Sie nahmen das Angebot dankbar an. „Unsere Kinder haben sich über die Einladung doll gefreut“, erzählt Erzieherin Tanja Semmet vom Kindergarten ‚Mäuseburg‘ während die fünfzehn Kinder bei Limonade und Kuchen schwelgen. „Wir haben uns auf diesen Ausflug auch im Kindergarten schon eingehend vorbereitet, über Pferde und ihre Haltung gesprochen und über den Sport. Eines der Kinder hat eine Mutter, die hier startet. Der Kleine hat uns eine Menge erzählt und ist heute natürlich ganz aufgeregt.“
Natürlich ist das reine Zuschauen bei einem Turnier für Kinder in diesem Alter nicht besonders spannend. Deshalb gibt es einen kleinen Parcours, in dem die Jüngsten ihre Wettspiele abhalten können. Dazu eine Führung von Sportwart Leon Bernhammer, bei der auch der Richterturm besichtigt wird. Und natürlich nicht zu vergessen: Die Limonade und der Kuchen sowie ein kleines Abschiedsgeschenk.
„Nicht nur der Kindergarten ist eingeladen“, berichtet Udo Weimer, 2. Vorsitzender des RSC Ruttershausen. „Am Nachmittag erwarten wir auch die Senioren aus umliegenden Senioren-Heimen. Sie nehmen diesen Termin auch gerne wahr und freuen sich auf die Abwechslung in ihrem Alltag. Für den Transport der Herrschaften kann der Verein gut sorgen, denn eines unserer Mitglieder hat ein Bus-Unternehmen und organisiert das.“ Am Samstag Abend kommen dann auf dem Ruttershäuser Turnierplatz die örtlichen Vereine zum Zuge: An der Ruttershäuser Sportstaffel nehmen viele Vereine aus Lollar teil. Dabei geht es um Disziplinen wie Apfel-Tauchen, Schubkarren-Fahren oder Torwand-Schießen. Jeder Verein bekommt einen Reiter zugelost, der den Parscours absolviert – die anderen Disziplinen werden von den Lollarer Vereinsmitgliedern absolviert.
Klar, dass da eine Menge Spaß und Stimmung aufkommt – nicht nur bei den Teilnehmern, sondern auch den zahlreichen Zuschauern. Doch nicht nur regionale Spezialitäten bietet das Rahmenprogramm des Turniers. „Wir möchten unseren Zuschauern auch die Vielfalt im Reitsport nahebringen“, ergänzt Timo Weimer die Gedanken seines Vaters. „Schließlich gibt es – auch wenn wir hier hauptsächlich springen – in der Reiterei noch vieles anderes. Deshalb bemühen wir uns in jedem Jahr für das Schauprogramm eine andere Pferdesparte zu gewinnen. In diesem Jahr erwarten wir das Barock-Team Esperanza mit ihren Pferden.“
„Auch im Vereinsleben wird nicht nur die Springreiterei gefördert“, berichtet Weimer. So sind zum Herbst diverse Lehrgänge geplant, u.a. in der Dressur, Doppel-Longe und – natürlich auch im S-Springen.
Das Turnier, das sich mittlerweile hervorragend etabliert hat, soll nicht größer werden, erklären Vater und Sohn Weimer. „Wir wollen hier für die Region ein ordentliches, wertiges Turnier anbieten, aber keine S-Springen für Profis. Eben ein Turnier von Reitern für Reiter.“
Dies ist dem Verein wieder einmal gut gelungen. Hervorragende sportliche Leistungen, eine tolle Atmosphäre für Teilnehmer und Zuschauer sowie erstklassiges Catering sorgten dafür, dass man hier gerne verweilte. Und der anspruchsvolle, aber von Parcoursbauer Torsten Aab fair gebaute Parcours stellte die Aktiven mehr als zufrieden.
In sportlicher Hinsicht stand der Samstag mit den Wertungsspringprüfungen der Kleinen-, Mittleren- und Großen-Tour im Focus der siebten Etappe der Springsportförderung Mittelhessen.
Höhepunkt am Sonntag Nachmittag war der Neils & Kraft Mercedes Benz Preis. Dort massen sich die Reiter in einer Springprüfung der Klasse M* mit Stechen, wobei jeder Reiter nur ein Pferd an den Start bringen durfte.
Aber auch die Mannschafts-Springprüfung Kl. A** mit einem Umlauf und Wertung zum Oberhessen-Mitte-Cup für Mannschaften des Bezirksreiterbundes lockte so manchen Zuschauer.
„Stallgeflüster“ / E. Stamm