Feste Hufe, glänzendes Fell – Geheimnisse der Fütterung von B-Vitaminen
Die Hufe sind ein Dauerbrenner, wenn es um Themen der Gesundheit bei Pferden geht, tragen diese doch unsere Pferde durch das Leben. Brüchiges und weiches Horn können die sportliche Leistung unserer Begleiter stark einschränken. Das dieses Thema häufig aufgegriffen wird, ist also selbstverständlich.
Meist wird in solchen Fällen die Fütterung von Biotin empfohlen. Biotin oder auch Vitamin B7 gehört zur großen Gruppe der B-Vitamine. Es ist essentiell in die Bildung von Kreatin involviert und somit unabdingbar für die Bildung von Hornmaterial, seien es die Hufe oder das Fell.
Biotin ist im Handel in vielen Formen erhältlich, egal ob Pellet, flüssig oder als Pulver. Allerdings sind Equiden grundsätzlich in der Lage ihr Biotin selbst zu produzieren, um genauer zu sein einige Mikrobielle Bestandteil der natürlichen Darmflora. Sollte man feststellen, dass sich das Hufmaterial verschlechtert oder das Fell seinen Glanz verliert, kann es sinnvoll sein zuerst auf Prebiotika wie Hefen zurückzugreifen um der Darmflora auf die Sprünge zu helfen. Ist diese gesund, können die Bakterien, Pilze und Hefen des Darms ihren Aufgaben nachkommen und somit wieder zum gewünschten Hufwachstum beitragen. Auch halten einige Futtermittel einen hohen Anteil an natürlichem Biotin bereit. So weist zum Beispiel der klassische Hafer mit einem Anteil von 240 Mikrogramm je Kilogramm einen hohen Anteil auf. Der Spitzenreiter ist die Bierhefe mit einem Biotingehalt von 1100 Mikrogramm je einem Kilogramm. Nicht grundlos wird sie sehr häufig bei Huf- und Fellproblemen eingesetzt und findet sich meist als Grundbestandteil im Futter.
Sollte also ein partieller und kein grundlegender Mangel vorliegen, reicht eine Umstellung auf ein Futter mit einem höheren Gehalt an natürlichem Biotin grundsätzlich aus.
Neben den beschrieben Fällen gibt es eine zweite Variante. Eine genetisch reduzierte Biotinsynthese oder auch eine grundsätzlich schlecht entwickelte Darmflora, beispielsweise durch Fehler in der Aufzucht.
Wir kennen heute Erblinien, die immer wieder mit schlechtem Hufmaterial in Verbindung gebracht werden. Sollte einer dieser beiden Gründe vorliegen, kommen wir an einer dauerhaften Gabe von Biotin nicht vorbei. Wie bereits angesprochen hält der Fachhandel hier ein breites Spektrum an Produkten bereit. Grundsätzliche sollte das Biotin im Produkt so hoch dosiert sein, dass das entsprechende Zusatzfutter keinen allzu großen Anteil in der Futterration einnimmt. Ein zweiter sehr wichtiger Punkt ist die Akzeptanz. Bei einer geplanten dauerhaften Gabe sollte es nicht nötig sein ein Biotionpräperat „reinzwingen“ zu müssen. An die entsprechend vorgegebenen Fütterungsmengen gehalten, sollte sich die Hornqualität dauerhaft verbessern und das Fell einen schönen Glanz annehmen.
Ein Erfolg lässt sich frühestens nach drei Monaten feststellen, wenn so viel Huf nachgewachsen ist, dass wir einen sichtbaren Bereich des neuen Hornmaterials haben. Wichtig ist nicht zu früh aufzugeben. Einen vollständig durchgewachsenen Huf, mit dann im Idealfall besserem Horn erhalten wir erst nach cirka einem Jahr. Es heißt also am Ball zu bleiben um einen dauerhaften Erfolg zu erreichen. Dies gilt sowohl für die Fütterung mit Prebiotika, Futter mit hohem natürlichen Gehalt an Biotin, also auch bei Biotin selbst.