4. Fohlen- und Reitpferdeauktion in der Thüringeti
Erfolgreiche Premieren und geglückte Experimente Crawinkel. Die 4. Fohlen- und Reitpferdeauktion in der Thüringeti am 2. und 3. Oktober im thüringischen Crawinkel sah gleich mehrere erfolgreiche Premieren. So wurden erstmals an zwei aufeinanderfolgenden Tagen mehr als 140 Fohlen, Jungpferde und volljährige Stuten aus dem einzigartigen Naturschutzprojekt versteigert. Auf dem 2.500 Hektar umfassenden Gelände leben rund 600 Pferde und 300 Rinder 365 Tage im Jahr auf riesigen Standweiden unter freiem Himmel.
„Ich bin sehr zufrieden“, meinte im Anschluss Betreiber Heinz Bley, Inhaber der Crawinkel Agar GmbH. „Eine so große Anzahl von Pferden an zwei Tagen zu versteigern war ja ein gewagtes Experiment, aber es hat sehr gut geklappt“, so Bley. Auktionator Volker Raulf konnte 110 Pferde und Fohlen direkt zuschlagen und auch im Nachgang fanden sich noch Interessenten für etliche Pferde. Bemerkenswert war der Anteil ausländischer Käufer bei der Auktion aus den Niederlanden, der Schweiz und Österreich. So ging das teuerste Reitpferdefohlen, eine Tochter des Santiago aus einer Charon-Capriccio-Mutter für 4.000 Euro an Käufer aus der Schweiz, die auch noch ein weiteres Fohlen erwarben. Ein ebenfalls ganz bewegungsstarkes Fohlen ging nach Österreich. Der Sohn des Neos van´t Vossenhof Z aus einer Richelshagen-Mutter wurde bei 3.100 Euro zugeschlagen. Auffällig war, das viele Fohlen mit einer Springabstammung sich gerade im Trab sehr gut präsentierten. Der teuerste Zweijährige, ein Sohn des Caruso de Trebox aus einer Auheim´s La Quitol-Mutter fand für 3.500 Euro einen neuen Besitzer aus Bayern. Ein international bekannter Dressurstall aus Rheinland-Pfalz, der bereits vor zwei Jahren bei der zweiten Auktion in der Thüringeti drei Pferde gekauft hatte, erwarb einen zweijährigen Sohn des Formidabel aus einer Cato-Mutter für 3.100 Euro.
Beeindruckend waren im Vorfeld der Auktion die Präsentationen von Lucia Ebert (Marburg) und Yvonne Gutsche (Bad Wimpfen). Monty Roberts-Instruktorin Lucia Ebert zeigte, wie sie nach nur drei Tagen Arbeit völlig problemlos bei einem der völlig frei aufgewachsenen Auktionspferde schon aufsitzen konnte. Westerntrainerin Yvonne Gutsche stellte einen Konik vor, den sie zwei Jahre zuvor auf der Auktion in der Thüringeti erworben hatte, und der heute erfolgreich als Therapiepferd im Einsatz ist.
Über ein gelungenes Experiment durfte sich auch Auktionator Volker Raulf freuen. Denn wohl erstmals in Deutschland gab es in der Thüringeti eine komplett IT-basierte Auktion, die ganz ohne Papierkrieg auskam. Zuschlagspreise und Bieternummern wurden von seinen Helfern simultan in I-Pads eingegeben, was die anschließende Abrechnung um etliche Stunden verkürzte.
Bild und Text: Hartwig