Sehnsucht Afrika – im Galopp mit Giraffen, Zebras und Gnus
Afrika – es ist ein Land, das viele Sehnsüchtige und Träume weckt. Es ist ein Land, von dem wir die unterschiedlichsten Vorstellungen haben. Die einen sehen große Wildtierherden in den Steppen, andere wiederum undurchdringlichen Urwald. Und wieder andere denken an Hungersnöte, Wasserknappheit und Entwicklungsbedarf. Dennoch ist dieser Kontinent etwas ganz Besonderes und hat vieles zu bieten, was wir uns hier in Deutschland kaum oder nur schwer vorstellen können. ‚Stallgeflüster‘ sprach mit Elisa Sieg, die Ende Oktober einen Punkt auf ihrer Bucket-List (Lebenstraum) verwirklichte: Eine Safari zu Pferd.
Als wir mit ihr sprechen, ist Elisa oder Elli, wie sie genannt wird, noch immer heftig beeindruckt von ihrem Erlebnis. Und dabei: Sie war bereits in Afrika, wusste um das besondere Licht dort, die Gerüche und die Geräusche. Dennoch war auch sie froh, dass der erste Tag der geführten Reise zunächst als Eingewöhnungstag in einer festen Unterkunft eingeplant war. „Wir konnten dort die Pferde kennen lernen, die Ställe besichtigen und feststellen, dass es den Tieren gut ging. Das ist mir sehr wichtig“, berichtet die Betreiberin einer Ponyreitschule in Schwabenheim zwischen Mainz und Ingelheim.
Elli hatte sich für diese Reise Anfang November spontan während eines Treffens mit Freundinnen entschlossen – diese hatten gesagt: „Komm doch mit nach Tansania.“ „Eine Aufforderung, der ich nicht widerstehen konnte“, resümiert Elli, die gern und viel reist, rückblickend. So kam es, dass sie gemeinsam mit zehn weiteren Frauen am Fuß des Kilimandscharo landete.
„Üblicherweise finden diese Safaris nicht Anfang November statt, denn da beginnt in Tansania die Regenzeit. Aber wir hatten Glück – der Regen verspätete sich und so konnten wir unsere Safari (das Wort entstamm dem Kisuaheli und bedeutet Reise‘) genießen.
Gleich am zweiten Tag ging es hinaus in den Arusha-Nationalpark und wir konnten Zebras, Gnus und Giraffen aus nächster Nähe vom Pferd aus beobachten. „Das war schon ein Erlebnis für sich“, erzählt Elli. „Doch dann kam die erste Nacht im Zelt – das war schon sehr aufregend. Die Geräusche von draußen. Wir hatten abends noch über die Unterschiede der Schreie von Affen und Geparden gesprochen. Doch mitten in der Nacht, als ich es hörte, habe ich ständig überlegt, welches Tier es denn nun ist, dass sich draußen so lautstark bemerkbar macht.“
„Am nächsten Tag ging der Ritt dann weiter. Die Wild-Tiere hatten weniger Scheu vor unseren Pferden als bei Safaris mit dem Auto. So kam es, dass wir inmitten einer Herde Zebras gemeinsam mit diesen galoppierten. Das gleiche bei den Giraffen. Das ist schon ein unbeschreibliches Gefühl, wenn man als Teil einer solchen Wildtier-Herde im Galopp durch die Wildnis reitet.“ Besonders beeindruckend empfand Elli die Tatsache, wie grün es in Afrika ist. „Wir ritten durch ‚richtigen‘ Urwald, über Steppen, sprangen über Bäche und Hindernisse, die im Weg lagen. Für ungeübte Reiter sicherlich nicht der richtige Reitausflug,“ erzählt sie uns.
Natürlich will ‚Stallgeflüster‘ gerne wissen, ob sie auf ihrer Safari auch Begegnungen mit Löwen oder anderen Raubkatzen hatte. „Nein, Löwen haben wir nicht gesehen, auch keine Geparden. Die Geräusche abends im Zelt kamen tatsächlich von den Affen und nicht von Geparden. Auch Elefanten haben wir an den ersten beiden Tagen nicht entdecken können, obwohl wir anhand ihrer Spuren sahen, dass sie nicht weit entfernt sein konnten. Wir sind dann extra bis an die kenianische Grenze geritten, aber das hat uns zunächst auch nicht weiter gebracht.“
Dennoch musste Elli auf ihr Erlebnis mit den grauen afrikanischen Riesen nicht verzichten. „Nach ein paar Tagen haben wir sie gesehen – und auch sie hatten keine Scheu vor uns Reitern.“ Und ein Erlebnis mit den Dickhäutern wird Elli ganz sicher nicht vergessen: „Wir saßen beim Mittagscamp, da kamen die Elefanten ganz dicht heran. In diesem Moment wurde mir bewusst, wie sicher und geborgen ich mich auf dem Pferd fühle, wenn solche Kontakte zustande kommen.“
Ja, ‚wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen‘, sagt ein altes Sprichwort. Doch eine Reise zu Pferd durch einen afrikanischen Nationalpark, im Galopp mit Giraffen Gnus und Zebras – das ist schon etwas ganz besonderes und Elli hat nicht nur viel erzählen, sondern auch für sich viel erlebt. Wer mehr erfahren möchte, kann Elli unter ellistyle auf Instagram besuchen und sich weitere Bilder aus Afrika anschauen.
„Stallgeflüster“ / E. Stamm