Annabell Plock Goldenes Reitabzeichen mit 15 Jahren !
Kaum Schöneres dürfte es für einen Vater geben, als seine Tochter im eigenen Metier mit der gleichen Leidenschaft anpacken zu sehen wie er das selbst einst tat, und darin auch noch äußerst erfolgreich zu sein. Springreiter Frank Plock ist der Glückliche, dem dies momentan widerfährt. Seine fünfzehnjährige Tochter Annabell erweist sich als maximal talentiert und eilt von Erfolg zu Erfolg. Dabei nahm die Karriere der Juniorin erst in den letzten beiden Jahren so richtig Fahrt auf. Im Alter von acht Jahren findet sich für Annabell Plock die erste registrierte Platzierung im „Reiterwettbewerb Schritt-Trab“ in den Annalen. Langsam ging es weiter. Vor zwei Jahren begann die Saison noch mit A-Springen. Im vergangenen Jahr gab es schon den hessischen Meistertitel und in der Saison 2024 ging es mit S-Springen so richtig los. Und nicht nur schlichte Ein-Sterne-S nahm das Vater-Tochter-Gespann ins Visier. Auch Zwei- und sogar Drei-Sterne-S wurden in Angriff genommen. Inzwischen ist Annabell Plock Siegerin im Drei-Sterne-S.
Beim Ascania Pferdefestival in Aschersleben im August gelang ihr nicht nur der Sieg im Drei-Sterne-S über 1,50m mit Maharadscha, sondern gleich auch noch der zweite Platz mit Hello Again. Ebenfalls im August siegte Annabell im Zwei-Sterne-S in Nienburg mit Hello Again und erfüllte zusammen mit den Ein-Sterne-S-Siegen zuvor in nur drei Monaten die Voraussetzungen für das Goldene Reitabzeichen. Das große Hallenturnier, das Vater Frank Plock im Oktober auf seiner Reitanlage im hessischen Borken veranstaltete, bot den würdigen Rahmen für die Verleihung dieser hohen Auszeichnung. Frank Plock, ehemaliger Springreiter, Landwirt, Turnierveranstalter und Pferdezüchter, hat einen Teil der sechs bis acht Pferde aus Annabells Beritt selbst gezüchtet.
Andere wurden jung zugekauft. So stammt der achtjährige Holsteiner Wallach Hello Again von Cornet Obolensky/Cormint aus eigener Zucht, die siebenjährige Westfalenstute Maharadscha von Diamant de Semilly/Corrado I wurde jung zugekauft. Alle Pferde, die sie zurzeit reite, seien keineswegs erfahrene ältere Springpferde, sondern erst zwischen sechs und acht Jahre alt, betont Annabel im Gespräch. Einen bestimmten Typ Pferd bevorzuge sie nicht, sagt Annabell, „alle Pferde sind sehr unterschiedlich und man muss sich auf jeden einstellen.“ Das Reiten unter der Woche lasse sich problemlos mit der Schule vereinbaren, sie sei gut in der Schule, lacht die selbstbewußte junge Dame, sie komme normalerweise nur einmal in der Woche vom fünfzehn Minuten entfernten Zuhause bei der Mutter auf die Reitanlage zum Reiten. Ansonsten halte der Vater die Pferde mit Führmaschine und Longieren fit. Am Wochenende steht dann natürlich Turnierreiten an. Die Trainingsvoraussetzungen auf der Plock’schen Reitanlage könnten besser nicht sein.
Mehrere Reithallen, davon eine große Turnierhalle, mit erstklassigem Boden und reichhaltigem Hindernismaterial laden zum Training ein. Ob das nicht alles sehr anstrengend sei, Schule, Training und Turnier mit manchmal mehr als zehn Starts am Tag? Nein, nur ganz selten ein bißchen, findet Annabell, „denn das ist ja genau das, was ich gerne mache und auch in Zukunft gerne weiter machen möchte.“ Und so sehen auch die Pläne für die Zukunft aus: „Es soll so weiterlaufen wie bisher. Ich möchte konstanten Erfolg in der schweren Klasse.“ Ob sie ein Vorbild habe? Da muss sie nicht lange überlegen. „Ja, Papa!“ kommt es wie aus der Pistole geschossen. Das Team von „Stallgeflüster“ wünscht weiterhin viel Erfolg!
„Stallgeflüster“ / A. Rieden