Vom Wildfang zur besonnenen, zielstrebigen, jungen Reiterin Naomi Himmelreich aus Niederbrechen
Naomi Himmelreich, Tochter von Luisa und Armin Himmelreich, wurde im Juni 2007 geboren.
Schon früh saß sie bei den Eltern, die beide hoch erfolgreich im Springsattel unterwegs sind, mit im Sattel. 2009 hat sie in Zeiskam bereits ihre erste Führzügelprüfung geritten, damals mit Devill, einem gekörten Porzellanschimmel-Hengst.
In der Frankfurter Festhalle ritt sie unter Führung von Hansi Dreher mal eben einen Führzügelwettbewerb, der hatte halt noch die Reitklamotten an, Scherzt Papa Armin lächelnd. Es folgte bald die erste Caprilliprüfung in Langenscheid und die ersten Springreiterwettbewerbe in Panrod und Kirberg. Früher noch ein kleiner Wildfang auf den Turnieren, die zwischen den eigenen Starts und den Prüfungen der Eltern allerhand „Blödsinn“ im Kopf hatte, steht heute eine reife junge Reiterin vor einem, die genau weiß, was sie will. Um dies zu erreichen, bietet die Reitanlage der Eltern in Niederbrechen beste Voraussetzungen. Mit einem großen Grasplatz, einem Sandplatz, einer Halle, einer Führmaschine und Paddox bietet die Anlage Platz für derzeit ca. 15 Pferde. Außerdem hat Naomi noch ein Meerschweinchen und ein Kaninchen, Katzen, Hühner und ihre beiden Möpse Bella und Sophie.
Die Eltern besitzen dann noch Rhodesian Ridgebacks. Mit der Hündin Zara verbrachte sie immerhin 12,5 Jahre. Um so größer war die Trauer, als diese vor ein paar Wochen für immer von ihrer Seite Abschied genommen hat. Auch für den Ausgleich ist auf der heimischen Anlage gesorgt. So kann Naomi nach getaner Arbeit in den hauseigenen Pool springen und dort noch ihre Runden drehen. Man könnte meinen, Naomi heißt nicht nur Himmelreich, nein, sie lebt auch in einem kleinen Himmelreich. Aber für all das benötigt es harte Arbeit und Disziplin und dass nicht nur von ihren Eltern. Vor dem Reiten steht die Schule an erster Stelle. Die gute Kombination von Turniersport und Schule ist aber wahrscheinlich auch nur möglich, weil sie auf eine Privatschule in Wiesbaden geht und dort mit Noten im 1er und 2er Bereich glänzt. Da Naomi auch gerne international startet, ist sie oft mehrere Tage unterwegs, dass heißt mit viel Engagement vorarbeiten, Home-schooling und auch sonst viel lernen.
Auch reiterlich hat sie sehr viel gelernt, was sie nicht zuletzt der Unterstützung ihrer Eltern zu verdanken hat, wobei sie mal lieber mit Mama und mal lieber mit Papa zusammen arbeitet, das wechselt, meinte sie lächelnd bei der Frage nach ihrem Lieblingstrainer, halt ganz nach Stimmung. Mit ihrem Pony Nashville Tennessee sammelte sie ihre ersten größeren Erfolge und hatte das Pony noch bis Ende 2021 unter dem Sattel. So richtig umgestellt auf das Großpferd hat sie dennoch nicht, denn es gibt schon wieder ein neues junges Nachwuchspony im Hause Himmelreich, das auf den schönen Namen Lotta Viktualia Pfefferminza hört und von ihr in Springpferdeprüfungen vorgestellt wird. Diese Prüfungen sind auch so eine Sache, die Naomi gerne reitet. Dort stellt sie die verschiedenen Jungpferde gemeinsam mit ihren Eltern vor. Unterstützt wird sie auch hierbei von ihren Eltern. Aber auch Oma und die Opas freuen sich über jeden Erfolg und gleich nach dem Turnier ist Berichterstattung an die Großeltern angesagt. Eine Woche nach ihrem 13. Geburtstag durfte sie dann auch ganz stolz ihren ersten S Sieg in Darmstadt mit Cornet`s Adel verkünden. Es folgten in 2021 weitere 10 Siege in der schweren Klasse, insgesamt 75 Siege von A bis S durfte Naomi in dem Jahr ihren Sieg nennen, gefolgt von zahlreichen Platzierungen. In Richelsdorf, Paderborn, Aachen, Darmstadt, Wipperfürth, Zweibrücken und etlichen Turnieren im heimischen Raum war sie 2021 unterwegs. Aber auch international in Spanien, Portugal, Belgien, Holland, Österreich und der Schweiz hat sie schon geritten. Hier darf sie nur bis 1,40 gehen, aber wenn Sie endlich dann mal 16 ist auch 1,45. Trotzdem findet sie die internationalen Turniere viel cooler als die nationalen. Hier macht es ihr mehr Spaß, ist das Ganze auch irgendwie immer mit einer Art kleinem Urlaub vom Alltag verbunden. Ihren bis jetzt größten Erfolg konnte sie beim Preis der besten Junioren verzeichnen. Zu ihren Erfolgspferden gehören neben ihren Lieblingspferden Nashville Tennessee, den sie liebevoll Nashi nennt und Vino v`t Kosterhof, den sie von ihrem Papa übernommen hat auch noch die Pferde Chiara, Cordetto, An-Ton und Cornet´s Adel.
Auch in diesem Jahr konnte sie Prüfungen bis zur Klasse S* für sich entscheiden. So kommt sie jetzt schon auf 20 Siege in der schweren Klasse, Platzierung in S** haben sich bereits angeschlossen. Ihr Ziel ist es, sich für die Junioren Europameisterschaften zu qualifizieren um dort ein gutes Bild abzugeben. Seit fast einem Jahr darf sie sich auch „Große Schwester“ nennen, im Juli 2021 erblickte ihre Schwester Jolie das Licht der Welt. Da man mit ihr ja leider reiterlich noch nichts anfangen kann, darf sie hin und wieder zu ihr mit aufs Pferd und ansonsten gibt sich Naomi vorerst damit zufrieden, mit ihr das Laufen zu üben. „Viel lieber würde ich ihr Reiten beibringen“, aber das dauert wohl noch ein bisschen. Neben der Schule schwimmt Naomi gerne und auch an der Schauspielerei hat sie ihren Spaß. Ihr eigentlicher Berufswunsch ist erstmal auf Eis gelegt. Tierärztin war ihr Traum, aber als sie hörte, das man in der Ausbildung auf den Schlachthof muss, hat sich dieser Wunsch vorerst erledigt. Da sie ja erst in der 9. Klasse ist, heißt das nächste Ziel zunächst, das Abitur zu schaffen und bis dahin hat sie sicherlich einen festen Berufstraum.
Nach dem Besuch vom „Stallgeflüster“ konnte Naomi in Hagen mit der Mannschaft den Nationenpreis gewinnen und hat sich somit einen Teil ihrer Zielsetzung erfüllt. Sie hat die Fahrkarte für die Junioren Europameisterschaften in der Tasche, die in Oliva Nova ausgetragen werden. Hierfür wünschen wir Naomi und ihren Teamkollegen viel Erfolg und drücken ganz fest die Daumen.
„Stallgeflüster“ / A. Höhler