„Tierkommunikation ist kein Hokuspokus – man kann sie erlernen“
Viele Pferdebesitzer würden gerne wissen, was ihr Reittier so von manchem hält. Vor allem dann, wenn es zu Problemen und Missverständnissen kommt. Wie schön wäre es da, wenn das eigene Pferd sprechen könnte und einfach sagen könnte, was es denkt.
‘Stallgeflüster‘ sprach über dieses Thema Janika Sedat. Die Diplom-Theologin hat sich nach ihrem Studium auf Tierkommunikation spezialisiert und bietet mittlerweile sogar eine Ausbildung in diesem Bereich an. „Jeder hat telepathische Fähigkeiten, die Menschen hier in der westlichen Welt nennen das nur häufig anders, z.B. Intuition oder sechster Sinn. Die Quantenphysik hat auch längst nachgewiesen, dass die Erde von einem energetischen Netz, dem sogenannten Quantenfeld, umspannt ist, über das die telepathische Kommunikation funktioniert. In unserer Gesellschaft wurde die Aufmerksamkeit für diese Dinge allerdings viele Jahrhunderte lang stark vernachlässigt. Die Fähigkeit, Dinge zu erspüren wurde belächelt oder sogar, wie in den Hexenprozessen des Mittelalters, mit dem Tode bestraft.“ „Alles ist Energie, alles schwingt und Energie folgt ihrer Aufmerksamkeit. Das bedeutet: Wenn ich meine Aufmerksamkeit auf etwas richte, strömt Energie dort hin. So entsteht eine energetische Verbindung. Wenn ich also meine Aufmerksamkeit auf ein Pferd richte, wird eine telepathische Verbindung zwischen uns hergestellt. Das Pferd empfängt meine Energie und antwortet – ähnlich wie bei einem Anruf. Mein Gehirn sorgt dann dafür, dass ich die Antworten in Sprache oder Bildern empfange, die ich verstehen kann.“ So erklärt uns Janika Sedat relativ einfach das, was da passiert. Doch, wie kam sie selbst zu diesem Thema?
„Ich bin ein Wendy-Mädchen“, bekennt die Tierkommunikatorin ganz offen. „Mein allergrößter Wunsch war schon immer ein eigenes Pferd. Während meines Studiums machte ich einige Erfahrungen mit Reitbeteiligungen, bei denen ich merkte, dass ich häufig wusste, was die Pferde sich wünschten, ohne es ihnen ermöglichen zu können, da sie mir ja nicht gehörten.“ Sedat kaufte daraufhin ihr erstes Pferd: Buddy, ein Araberwallach und Namensgeber des Buddy-Prinzips.
„Ich wünschte mir aber nicht nur ein Reitpferd, sondern in erster Linie einen Freund. Was ich allerdings bekam, war ein Lehrmeister! Denn all das, was ich mir ausgemalt hatte, klappte mit Buddy nicht. Er weigerte sich auf alle erdenkliche Weise von mir benutzt zu werden. Er wehrte sich, wenn ich es mit Dominanz versuchte und ignorierte mich, wenn ich mich bemühte nett zu sein und ihn zu überreden.“
Sedat berichtet uns, dass sie unzählige Methoden, Techniken und Trainer ausprobierte und Buddy und sie dadurch immer unglücklicher miteinander wurden. Sedat wünschte sich Freundschaft – was ihr beigebracht wurde, war Buddy immer mehr zu unterdrücken.
„Ich war auf der Suche nach einem friedvollen Weg, um mit meinem Pferd eine echte Freundschaft aufzubauen. Ich wollte ihn nicht dressieren oder so manipulieren, dass es von außen nach Freundschaft aussah. Ich wollte ihn auch nicht unterdrücken oder emotional abhängig machen. Ich wollte, dass unsere Beziehung echt ist. Und dann kam die Tierkommunikation in mein Leben. Ich war wie elektrisiert! Ich habe zusätzlich zum Theologie-Diplom auch einen Bachelor in Religionswissenschaft und Ethnologie und wusste sowohl durch mein Studium als auch aus eigener Erfahrung auf meinen Reisen, dass in anderen Kulturen telepathische Fähigkeiten hochgeachtet und durchaus ernst genommen werden.“ Also hat Sedat sich intensiv mit der Tierkommunikation beschäftigt, viel recherchiert und schließlich Kurse belegt, um das professionell zu lernen.
„Das erste Gespräch mit Buddy war eine Offenbarung für mich! Endlich konnte ich ihn alles fragen, was ich wissen wollte und mit ihm Absprechen, was wir gemeinsam machen wollen. Ich fing an, ihn zu 100% ernst zu nehmen und mich nicht länger über seine Bedürfnisse hinwegzusetzen. So sind wir tatsächlich doch noch beste Freunde geworden.“
Da Sedat schon immer beruflich anderen helfen und die Welt zu einem besseren Ort machen wollte, beschloss sie kurzerhand die Tierkommunikation zu ihrem Beruf zu machen. Sie vermittelt seitdem in Tiergesprächen zwischen Menschen und deren Tieren. „Dazu benötige ich lediglich ein Foto des Tieres, über das ich den Kontakt herstelle. Die Gespräche sind immer interessant, jedes Tier ist absolut einzigartig und hat seinen ganz eigenen Charakter! Es gibt lustige, seriöse, philosophische und alberne Tiere. Manche sind sehr ernsthaft und manche nehmen das Leben nicht so schwer.“
Die häufigsten Fragen, die die Menschen an ihre Pferde haben, sind Gesundheitsthemen, Reit- oder Trainingsprobleme und last but not least auch Beziehungsfragen. Jeder kann die telepathische Kommunikation mit Tieren erlernen. Dennoch ist es häufig sinnvoll, einen Profi zur Kommunikation heranzuziehen, denn der hat die nötige professionelle Präsenz und vor allem den notwendigen Abstand, wenn es richtig schwierig wird“, erklärt uns die Tierkommunikatorin.
Wer sich intensiver mit diesem Thema beschäftigen möchte, erfährt unter
www.dasbuddyprinzip.de näheres dazu.
„Stallgeflüster“ / E. Stamm