Gelungenes Halbfinale des Nürnberger Burgpokals der Junioren in Mauloff Das Finale steht noch in Frage
Mamas, Papas, Geschwister, Großeltern und Freunde – sie alle zog es an einem strahlenden September-Wochenende nach Weilrod/Mauloff. Dort, auf dem Hofgut Mauloff starteten die Jüngsten im Nürnberger-Burgpokal Führzügel-Wettbewerb und im Halbfinale des Nürnberger Burgpokals der hessischen Junioren.
Herausgeputzt, liebevoll hergerichtet, so präsentierte sich das Hofgut seinen – trotz Corona – zahlreichen Gästen. Hier ausreichenden Abstand zu wahren, war kein Problem. Der Reitplatz liegt unter einem Wiesenabhang, so dass die Zuschauer von einer natürlichen, riesigen Tribüne aus, das Geschehen bestens verfolgen konnten. Einige Bänke liebevoll umrahmt von blühenden Topfpflanzen sorgten für Wohlfühl-Ambiente. Auch die Bewirtung, dank des schönen Wetters im Freien möglich, war so organisiert, dass niemand einem anderen zu nahe kommen musste.
Als ‚Stallgeflüster‘ in Mauloff eintrifft, finden gerade die Siegerehrungen der Reiterwettbewerbe Schritt-Trab-Galopp statt. Voll ist es, nicht nur im Zuschauer-Bereich – auch der Wettbewerb wurde in drei Abteilungen geritten. Und über mangelndes Publikum kann der Reiter-Nachwuchs bei der Ehrenrunde zu Fuß im Trab nicht klagen.
Während die Größeren noch ihre Ehrenpreise abholen, sind die Jüngsten bereits dabei ihre Ponys in der Halle abzureiten. Schick herausgebrachte Pferde und Ponys kann man hier bestaunen. Blümchen oder Schleifen, liebevoll in mühseliger Kleinarbeit in Schweif oder Mähne geflochten, Glitzer am Pony – ein hübsches Bild, das sich da dem Betrachter bietet.
Auch der Landrat des Hochtaunuskreises, Dieter Krebs, der diese Veranstaltung besuchte, zeigte sich beeindruckt angesichts solchen Aufwandes – nicht nur im Hinblick auf das überaus schmucke Bild auf dem Reitplatz, sondern auch über die perfekte Organisation einer von so vielen Kindern und deren Angehörigen besuchten Veranstaltung. Interessiert verfolgte er den Wettbewerb und versprach dem Verein unvermittelt Unterstützung.
Der Führzügel-Wettbewerb hat seinen Ursprung in Großbritannien und wurde durch die Nürnberger Versicherung in Deutschland bekannt gemacht. Hier starten die Kleinsten im Alter von vier bis acht Jahren. Pferde und Ponys der kleinen Reiter werden von einer Begleit-Person geführt. Die Richter fordern Schritt und Trab sowie kleinere Bewegungsübungen, bei denen die Kinder zeigen, was sie an reiterlichen Grundlagen in Schritt und Trab gelernt haben.
Üblicherweise qualifizieren sich in Mauloff die Gewinner des Halbfinales für ihren ‚großen Auftritt‘ während des Hessentages in der Frankfurter Festhalle. Da jedoch die Kleinsten noch viele Helfer brauchen, und in Pandemiezeiten zu viele Menschen auf engem Raum nicht den Regeln entsprechen, steht noch nicht fest, ob das Finale stattfindet.
Am späten Nachmittag starteten die hessischen Junioren im Halbfinale des Nürnberger Burgpokals. Üblicherweise müssen sie sich auf drei Qualifikations-Turnieren für das Halbfinale in Weilrod-Mauloff qualifizieren. In diesem Jahr jedoch war vieles anders. Von insgesamt fünf Turnieren waren drei abgesagt. „Wir haben deshalb die Prüfung in Mauloff auch für Nicht-Qualifizierte geöffnet, damit die Jugendlichen eine Chance bekamen sich für das Finale zu qualifizieren“, erklärt Carsten Röhnert, Allgemeiner Ansprechpartner der Nürnberger Versicherung zum Burgpokal.
Die neun besten Reiter aus dem Halbfinale dürfen normalerweise vor dem Publikum am Hessentag in der Festhalle das Finale austragen. „In diesem Jahr steht das alles aber leider noch nicht fest“, so Carsten Röhnert. „Wir wissen noch nicht ob, und unter welchen Voraussetzungen das Turnier in Frankfurt stattfinden kann. Derzeit finden noch viele Gespräche statt. Da muss sich der Landesverband äußern, die Stadt Frankfurt – und schließlich wird auch die Entwicklung des Pandemie-Geschehens die Entscheidungen beeinflussen.“
„Panta rhei“, (alles fließt), sagte der griechische Philosoph Heraklit und meinte damit die stetige Veränderung. Unter diesem Motto stehen derzeit auch die Termin-Planungen und die kurzfristigen Entscheidungen, mit denen wir es in diesen außergewöhnlichen Zeiten zu tun haben. Dennoch: Die Freiluft-Veranstaltung in Mauloff kann man getrost als überaus gelungenes Turnier bezeichnen – Corona war hier weit weg – auch wenn sich alle an die vorgegebenen Regeln hielten.
„Stallgeflüster“ / E. Appenrodt