„Kinderreitschulen, die sich rechnen“
Der Verein „Pferde für unsere Kinder e.V.“ wurde 2015 gegründet. Sein erklärtes Ziel ist es, möglichst vielen Kindern den Zugang zum Pferd zu ermöglichen. Denn: „Heute wissen wir, durch Pferde lernen unsere Kinder noch viel mehr als durch gesellschaftliche Sozialisationsmechanismen: Kameradschaft, Übernahme von Verantwortung, emotionale Stabilität, Zuverlässigkeit, Respekt vor der Natur, Selbstvertrauen und Geborgenheit.“
Der Verein und dessen Initiatoren Dr. Christina Münch vom HorseFuturePanel, Georg Ettwig von der Deutschen Reiterlichen Vereinigung e.V., Volker Wulf von der EN GARDE Marketing GmbH, Frank R. Henning von der Frank R. Henning Marketing e.K. und Thomas Casper vom Gestüt Birkhof wollen Kindern den Kontakt zum Pferd ermöglichen und sie mit den Tieren in Berührung bringen. Dazu entwickelte der Verein verschiedene Projekte, die die Verbindung zum Pferd fördern können und sollen. ‚Stallgeflüster‘ berichtete bereits über das Projekt „10.000 Holzpferde für Kindergärten“.
Auf der diesjährigen geplanten Hanse-Pferd (sie fiel leider der gegenwärtigen Situation ebenso zum Opfer, wie weitere Veranstaltungen) lud der Verein zu einem 1. Symposium zur ‚Zukunft von Kinderreitschulbetrieben‘. Denn diese fallen häufig dem Vorurteil ‚unrentabel‘ zum Opfer. Einer der Hauptgründe dafür, dürfte wohl darin liegen, dass für kleine Kinder auch kleine Pferde benötigt werden. Die Haltung eines Ponys ist allerdings ebenfalls aufwändig (Ausbildung, Schmiedekosten, Tierarzt etc.) und: Das Pony kann wirklich nur für kleine Kinder zum Einsatz kommen.
Für das Symposium hatte Dr. Christina Münch eine Analyse der Marktpotenziale von Kinderreitschulen vorbereitet. Denn, die Nachfrage nach kindgerechtem Unterricht mit Ponys ist vorhanden, sie kann sogar nicht gedeckt werden.
Mit Fragen der Wirtschaftlichkeit von Kinderreitschulen beschäftigte sich Dr. Birthe Gärke. Ihrer Auffassung nach bieten Investitionen in Kinderreitschulen durchaus ein großes Potenzial für Betriebe oder Vereine. „Allerdings“, so Gärke, „kann dies nur ausgeschöpft werden, wenn die dafür verantwortlichen Personen über die entsprechenden fachlichen und sozialen Kompetenzen verfügen.“ Darüber hinaus müsse es ein speziell auf die Zielgruppe ‚Kinder‘ zugeschnittenes Betriebskonzept geben. Und damit nicht genug: Wesentlicher Bestandteil einer ‚Kinderreitschule‘ im Betrieb oder Verein sei ein regelmäßiges, individuell auf den Betrieb zugeschnittenes Controlling. Dieses gibt die Möglichkeit, die Wirtschaftlichkeit einer solchen Einrichtung permanent im Überblick zu behalten und schützt vor bösen Überraschungen.
Schade, dass diese Veranstaltung, die mit Sicherheit für den einen oder anderen Betrieb oder Verein hochinteressant gewesen wäre, nicht stattfinden konnte. So können wir nur hoffen, dass ‚aufgeschoben‘ nicht ‚aufgehoben‘ bedeutet.
Weitere Informationen:
Pferde für unsere Kinder e.V.
Ellhornstraße 17
27628 Hagen i.B., OT Uthlede
Mail: info@pferde-fuer-unsere-kinder.de
Web: www.pferde-fuer-unsere-kinder.de
„Stallgeflüster“ / E. Appenrodt