Ein großartiges Event – das internationale Frankfurter Festhallenturnier
Da gab es auch in diesem Jahr wieder internationalen Sport auf höchstem Niveau hautnah mitzuerleben. Doch nicht nur die ‚ganz Großen‘ reiten bei diesem Turnier: Auch der Nachwuchs darf sich hier auf internationalem Parkett in diversen Serien, in denen er sich für ‚Frankfurt’s Gudd Stubb‘ qualifiziert hat, präsentieren.
Zum Beispiel beim Linsenhoff Förderpreis. Ausgeschrieben ist dieser Reiterwettbewerb, Schritt-Trab-Galopp, hessenweit für alle Kreisreiterbünde. In fünf Sichtungs-Turnieren haben Junioren in der LK 7 im Alter zwischen sechs und dreizehn Jahren, die Chance sich für das Finale in der Festhalle zu qualifizieren. Voraussetzung: Sie müssen bei jedem der fünf Qualifikations-Turniere dasselbe Pferd reiten und Mitglied in einem Verein sein, der zu den hessischen Kreisreiterbünden gehört. Die besten vier Wertnoten des jeweiligen Reiters aus dem KRB werden zusammengezählt und die Reiter mit den höchsten Ergebnissen dürfen ‚ihren‘ KRB in Frankfurt vertreten.
Auch der Nürnberger Burg-Pokal, Frankfurter Flaggschiff für sieben- bis neunjährige Nachwuchspferde im Dressursport, die bisher noch keine Grand-Prix-, Grand-Prix-Special- oder Grand-Prix-Kür-Platzierung haben, richtet sich nicht nur an die ‚Großen‘. Neben dem Finale für die Erwachsenen gibt es auch für den Reiter-Nachwuchs das ‚große Finale‘.
Eine weitere Final-Prüfung für Dressur-Nachwuchs-Pferde im Alter von acht bis zehn Jahren ist der Louisdor-Preis, auch Nachwuchspferde Grand Prix genannt. Die Prüfungen enthalten alle Elemente des Grand Prix, die Anforderungen sind allerdings nicht ganz so hoch, denn die ‚Youngsters‘ sollen behutsam an diese schwierigsten Prüfungen im Dressursport herangeführt werden. So werden z.B. weniger Serienwechsel verlangt und auch die Piaffe darf noch ein wenig mehr Vorwärtstendenz haben als bei den ‚Erwachsenen‘.
Zurück zum Nürnberger Burg-Pokal: Zunächst ist da der Nürnberger Burg-Pokal Führzügel-Wettbewerb zu nennen. Dort starteten die Kleinsten im Alter von vier bis acht Jahren und zeigten, was sie an reiterlichen Grundlagen in Schritt und Trab bereits spielerisch erlernt hatten. Logisch, es gab auch Schleifen: Eine goldene für den Sieger, silberne für alle anderen, die traditionsgemäß den zweiten Platz belegten.
An der Final-Prüfung für die Erwachsenen orientiert sich der Nürnberger Burg-Pokal der Junioren. Das Finale wird auf regionaler Ebene ausgetragen, in Baden-Württemberg, Bayern, Berlin-Brandenburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen, Schleswig-Holstein und Hamburg.
Die hessischen Junioren starteten in den Leistungsklassen 6, 7 oder 0. Insgesamt mussten sie sich zunächst auf drei von sechs Qualifikations-Turnieren für das Halbfinale in Weilrod-Mauloff qualifizieren. Zu reiten waren jeweils ein Dressur- und ein Springwettbewerb. Beim Halbfinale, zu dem die zwölf besten Paare diesen Wettbewerben zugelassen waren, mussten Dressur- und Stilspringwettbewerb mit demselben Pferd geritten werden. Die neun besten Reiter aus dem Halbfinale (s. ‚Stallgeflüster‘-Ausgabe Nr. 74) durften dann vor dem Publikum am Hessentag in der Festhalle das Finale austragen.
Eine, vor allem für die hessischen Springreiter, spannende Serie war auch im Dezember 2019 wieder einmal der Förderpreis der Dieter Hofmann-Stiftung. Ziel dieser Serie ist es, talentierte junge Springreiter über Qualifikationen und das Finale im Lauf einer Turniersaison zu fördern. Startberechtigt in den sechs Stilspring-Qualifikationsprüfungen M* sind junge Reiter der Leistungsklassen LK S 1 bis LK S 4 im Alter bis zu zwanzig Jahren.
Die Qualifikations-Prüfungen, bei denen pro Reiter jeweils zwei Pferde zugelassen sind, fanden in Wiesbaden-Erbenheim, Viernheim, Wiesbaden-Biebrich, Hünfelden-Kirberg, Groß-Zimmern und Liederbach statt. Entsprechend ihrer Platzierung erhalten die Reiter jeweils Punkte. Die höchsten Punktzahlen aus maximal drei Prüfungen werden addiert und so die fünfzehn Teilnehmer am Finale I in der Festhalle ermittelt.
Mit Spannung erwarteten die Zuschauer auch in diesem Dezember wieder das Finale II, eine Stil-Springprüfung Kl. M** mit Pferdewechsel. Dort treten die vier besten Reiter aus dem Finale I gegeneinander an, und starten dann in einem 2. Durchlauf mit dem Pferd eines der Wettbewerber. Sieger ist auch hier wieder der Reiter mit der höchsten Gesamt-Punktzahl aus den beiden Ritten im Finale II. Kommt es zu einer Punktgleichheit, werden die Punkte aus den drei Qualifikations-prüfungen sowie die aus Finale I zusammengezählt und so der Gewinner ermittelt.
„Stallgeflüster“ / E. Stamm