Donnernde Hufe – donnernder Applaus
Im vergangenem Jahr hielten die Fahrer Einzug in das Programm des Frankfurter Festhallen-Turniers und wurden mit Begeisterung empfangen. Auch in diesem Jahr gab es einen Stafetten-Wettkampf zwischen drei Fahr-Teams, bestehend aus je einem Zwei- und einem Vierspänner.
Punkt achtzehn Uhr wurde umgebaut. Da verschwanden die üblichen, den meisten bekannten Hindernisse, neue wurden hereingetragen. Für viele Besucher unbekannt: Kegel mit Bällen darauf, Labyrinthe aus Toren – eng gebaut. Niemand der vielen Fahrsport-Laien unter den Zuschauern konnte sich so recht einen Reim darauf machen, was dieser Parcours bedeuten sollte. Erst als Fahr-Weltmeister Michael Freund das Viereck betrat und launig den Parcours zu Fuß absolvierte, erkannte manch einer, Schwierigkeiten und Enge der zu absolvierenden Strecke.
Doch erst die Praxis schuf völlige Klarheit: Da donnerte als erstes Louis Ferdinand Kessler durch Tore, die nur um weniges breiter waren, als die Spurbreite seiner Räder, wickelte sich mit dem Gespann um Zirkel und Volten, um kurz darauf mit Vollgas in die Zielgerade zu gehen und einen Beifahrer an den Vierspänner von Markus Stottmeister zu übergeben. Donnernde Hufe jetzt, der Vierspänner unglaublich wendig – da stockte so manch einem der Atem. Und so mancher jüngere Zuschauer, zunächst ein wenig vorlaut, wurde plötzlich ganz leise und feuerte völlig fasziniert die Fahrer an.
Unter tosendem Applaus zeigten dann auch die Teams von Michael Brauchle (Vierspänner) und Ewald Jakobi (Zweispänner) sowie Georg von Stein (Vierspänner) und Maxi Reith (Zweispänner) atemberaubende Leistungen. Mit rund 40 Sekunden Vorsprung vor Markus Stottmeister und Louis Ferdinand Kessler sicherten sich Georg von Stein und Maxi Reith den ersten Platz. Michael Brauchle und Ewald Jakobi wurden auf Platz drei verwiesen.
Feierlich mit Kutschen
Während, nach diesem spektakulären Wettbewerb noch alle auf eine ebenso spektakuläre Siegerehrung warteten, wurde es feierlich. Georg von Stein fuhr herein – doch hatte er die Leinen abgegeben an eine junge Frau. Jessica Wächter, die u.a. 2018 den Weltmeistertitel der jungen Fahrpferde im ungarischen Mezehögyes errang, erhielt für ihre sportlichen Erfolge das Goldene Fahrabzeichen verliehen.
Kann es dafür einen schöneren Rahmen geben, als das Frankfurter Festhallen Turnier mit so gut wie ausverkauften Plätzen am Donnerstag Abend?
„Stallgeflüster“ / E. Appenrodt