Klein – aber sehr fein: Die Welsh Sportsdays Hessen in Villmar
Ein 25jähriges Vereinsjubiläum – das ist ein Grund zum Feiern. Der Reit- und Fahrclub Heidehof in Villmar feierte dies mit der Ausrichtung der Welsh Sportsdays Hessen, einem Turnier, das speziell auf die Rasse der Welsh-Ponys und deren besonderer Eigenschaften. Damit sind viele Prüfungen in Anlehnung an englische Vorbilder ausgeschrieben.
So gab es hier neben diversen Freizeitreiter-, Spring- und Dressurprüfungen beispielsweise Welsh-Hunterprüfungen, erstmals in diesem Jahr einen Langzügel-Wettbewerb, eine Kostüm-Kür für zwei Reiter sowie einen Führzügel-Cross. Das war für ‚Stallgeflüster‘ Grund genug, sich diese Wettbewerbe einmal genauer anzuschauen.
Bei unserer Ankunft läuft gerade die Gehorsamkeitsprüfung an der Hand. Dazu hat der RFC Heidehof ein Viereck auf einer Hangwiese abgesteckt, auf dem die Pferde eine Holz-Brücke vorfinden, ein Geländehindernis, einen Geschicklichkeits-Parcours aus Hütchen – das Ganze dekoriert mit diversen flatternden Bändern und Kleidungsstücken – kurz und gut, ein schöner Gelassenheits- und Gehorsamswettbewerb an der Hand.
Direkt nach dieser Prüfung ging es weiter mit der Kostüm-Kür für zwei Reiter. Vorgeschriebene Pflichtlektionen waren „Mittelschritt min. 40 m zusammenhängend, Arbeitstrab ganze Bahn und auf der Zirkellinie, Arbeitsgalopp links und rechts ganze Bahn und/oder auf der Zirkellinie im Schritt und Trab dürfen gezeigt werden: Volten 10 m, Schlangenlinien, Viereck verkleinern und/oder vergrößern, Vorhandwendung.“
Die Fahrt nach Villmar hatte sich aus unserer Sicht schon wegen dieser Prüfung absolut gelohnt. Liebevoll gestaltete Kostüme und Inszenierungen zu passender Musik – auch wenn auf dem Außenplatz nicht immer alles so klappte, wie geplant. Einen plötzlichen Windstoß kann man eben nicht vorhersagen – und auch nicht die Reaktion manch eines Pferdes auf sich plötzlich bewegende Äste oder Planen. Besonderer Höhepunkt dieser Kür waren zwei zehn- und elfjährige Mädels, von denen eine ihr Pony im Damen-Sattel vorstellte und die gemeinsam eine schier unglaublich harmonische Vorstellung boten. Wertnoten der Richter für Sofia Wölert und Kayra Banzer: 8,8.
Interessant auch die nächste Prüfung: Führzügel-Cross auf dem Platz, auf dem bereits die Gehorsamkeitsprüfung an der Hand stattgefunden hatte. Die Anforderungen: „Absolvieren von Aufgaben auf dem Platz und in der Umgebung mit z.B. bergauf/bergab-Reiten, Trab im Leichten Sitz, Slalom, kleiner Baumstamm, überqueren der Brücke.“
Das waren eine Reihe recht anspruchsvoller Anforderungen an die Jüngsten unseres Reiternachwuchses.
„Stallgeflüster“ / E. Stamm