Pferde Leasing
Für die meisten Unternehmen ist Leasing eine Selbstverständlichkeit. Den Fuhrpark, die Büroeinrichtung oder Produktionsmaschinen zu leasen, ist für Firmen seit vielen Jahren normal. Aber immer häufiger werden auch ungewöhnliche “Wirtschaftsgüter” wie zum Beispiel Tiere, im speziellen Pferde, zu den verschiedensten Zwecken geleast.
Grundsätzlich ist ein Pferdeleasing genauso zu sehen, wie herkömmliche Leasinggeschäfte z.B. bei Kraftfahrzeugen, Anhängern oder Maschinen.
Dabei lassen sich die Leasing-Nehmer hauptsächlich in drei Gruppen einteilen;
Privat-Reiter (Pferdeliebhaber und Freizeitreiter)
Amateurreiter (ambitionierte Turnierreiter)
Gewerbliche Profis (Züchter, Berufsreiter, Händler, Sponsoren)
Jede dieser Gruppen hat unterschiedliche Gründe ein Pferdeleasing-Geschäft abzuschließen. Für jeden Einzelfall gibt es eine individuelle Leasing-Lösung.
So möchte der Privat-Reiter zum Beispiel ein qualitätsvolles Freizeitpferd einer besonderen Rasse, dessen Anschaffungspreis recht hoch ist.
Der Amateurreiter sucht ein Sportpferd zum Erwerb seiner Reitabzeichen und den anschließenden Turnierstarts und -erfolgen.
Wobei der Profi wohl eher an bewährten Zuchtstuten, Sportpferden für die hohen Klassen oder als Prüfungspferd zum Ablegen seiner Bereiter- oder Meisterprüfung interessiert sein wird.
Natürlich ist auch das Leasen von Schulpferden eine interessante Alternative für viele Betriebe, die zum Einen ihre Liquidität schonen wollen und zum Anderen den Generationswechsel Ihrer Schulpferde nicht ewig vor sich herschieben wollen.
Der grundsätzliche Ablauf ist jedoch bei allen Leasinggeschäften gleich. Der Leasingnehmer entscheidet sich für ein Pferd, das er nach seinen persönlichen Anforderungen bzw. Wünschen auswählt. Die Pferdeleasingagentur erstellt dem Kunden dann bei entsprechender Bonität ein individuelles Leasing-Angebot. Sind sich alle Parteien einig, wird ein sog. Leasing-Vertrag abgeschlossen. Der Leasingvertrag wir für einen bestimmten Zeitraum geschlossen, in der Regel bis zu 48 Monate. Im Anschluss kann das geleaste Pferd entweder zu einem „Restkaufwert“ übernommen werden, oder es wird zurückgegeben.
Ein wichtiger Sicherheitsaspekt ist eine Versicherung der „Leasingsache“ Pferd gegen Tod oder Unbrauchbarkeit. Diese Versicherung tritt ein, wenn ein Pferd eingeht oder zu seiner eigentlichen Verwendung nicht mehr einsetzbar ist, wie zum Beispiel eine dauerhafte Lahmheit bei einem Sportpferd. Die Leasinggesellschaften empfehlen eine derartige Versicherung ab einem Kaufpreis von 25.000,00 €. Ab einem Kaufpreis von 100.000,00 € ist eine entsprechende Versicherung vorgeschrieben.
Einen besonderen Vorteil hat das Pferdeleasing bei Pferden, die gewerblich genutzt werden, wie z.B. das Turnierpferd des Berufsreiters oder die Zuchtstute eines Züchters. Die monatlichen Leasingraten sind im Rahmen einer gewerblichen Nutzung von Unternehmen als laufende Kosten zu verbuchen, vergleichbar mit den monatlichen Mietaufwendungen. Auch wird bei einem Leasing die Liquidität des Käufers geschont, da der Kaufpreis durch die Leasinggesellschaft erbracht wird und der Leasingnehmer die Nutzung des Pferdes über die Laufzeit mit seinen Leasingraten begleicht.
Als Resümee kann man festhalten, dass das Pferdeleasing ist für Betriebe, die mit Pferden ihren Lebensunterhalt verdienen, sicher eine interessante Alternative zum Kauf. Für Privatpersonen aber eher ein „teures Vergnügen“.
„Stallgeflüster“ / U. Schmelzer