Genialer Abschied für ein geniales Pferd
Die besten deutschen Worker traten nach den Europameisterschaften im August gegeneinander bei den Deutschen Meisterschaften in Thierhaupten bei Augsburg gegeneinander an. Golden Pinto Macchiato gab eine grandiose Abschiedsvorstellung.
Ein spannendes Event für die zahlreichen Zuschauer, denn hier ritten die Mitglieder der deutschen Nationalmannschaft, die sich im Frühjahr immerhin den Weltmeister-Titel gesichert hatten und im August mit nur fünf Punkten hinter den Franzosen den Vize-Europameister-Titel, gegen-einander.
Spannender Sport in den Disziplinen Dressur, Stil-Trail, Speed-Trail und Rinderarbeit. Mitja Hinzpeter hatte gegenüber ‚Stallgeflüster‘ bereits vor dem Turnier in Bayern angekündigt, dass er seinen langjährigen Partner, den Golden Pinto Macchiato, nach diesem Wettbewerb aus dem offiziellen Sport verabschieden wird. „Macchiato ist jetzt neunzehn, da hat er ein wenig mehr Ruhe verdient. Er darf mich dann noch bei Show-Auftritten begleiten, aber er muss keine Turniere mehr gehen.“
Mitja und Macchiato waren Team-Mitglieder bei den Weltmeisterschaften und bei den Europameisterschaften im Speed-Trail nur fünf Sekunden langsamer als die Erstplatzierten. Hier in Thierhaupten war vor allem der Wettbewerb zwischen Mitja Hinzpeter und Thomas Türmer besonders spannend. Türmer wurde mit seinem Pferd Orlando in diesem Jahr in den Niederlanden bereits FITE Europameister und in München Doppelweltmeister Mannschaft und Doppelvizeweltmeister Einzel. Bis zum Samstagabend, nach Dressur, Stil-Trail und Rinderarbeit lag Thomas Türmer mit Orlando noch auf Platz eins, vor Mitja Hinzpeter mit Macchiato. Doch der Stil-Trail am Sonntag brachte die Entscheidung: Mitja Hinzpeter und Macchiato waren schneller. Sie sicherten sich damit den Titel Deutscher Meister Working Equitation 2018. Kann es für ein Pferd einen schöneren Abschied aus dem aktiven Sport geben? Der zweite und dritte Platz gingen an Thomas Türmer mit Orlando und Hannah Gelczinnus mit Hosco de la Luz, die in diesem Jahr ebenfalls zur deutschen Nationalmannschaft gehörte.
Deutsche Jugendmeisterin in der Klasse Working L wurde Emilia Schlotterbeck mit Orador. Vor einigen Wochen hatte sie in Aachen beim Mustang Makeover den Mustang ‚Spirit‘ als jüngste Trainerin vorgestellt. Den zweiten und dritten Platz belegten Stefanie Reisig auf dem Anglo-Araber Rasum und Niklas Halfmann mit seinem PRE-Hengst Yaris de Ymas.
Doch nicht nur tollen Sport gab es in Bayern, es gab auch Neues: Erstmalig wurde die Rinderarbeit nicht wie bisher im Team ausgeführt, sondern als Einzelwettbewerb. So musste bei diesem Turnier jeder Reiter sein Rind allein und ohne Team-Unterstützung aus der Herde separieren. Da sind wir gespannt, ob sich diese Neuerung für die Zukunft durchsetzen wird.
„Stallgeflüster“ / E. Stamm
© Fotos: Mitja Hinzpeter