Die fröhlich-bunte Wintermühlentrophy Ritte, Rinder, Reitröcke
Ein strahlendes, heißes Wochenende Mitte Juli im Taunus. Die Wintermühle, eigentlich auf den Dressursport spezialisiert, bot ein ungewohntes Bild. Statt der üblichen Dressurpferde traf man hier die unterschiedlichsten Pferderassen, viele Lusitanos oder PREs, Western Pferde und ganz ‚normale‘ deutsche Sportpferde. Alle prachtvoll herausgebracht, geschniegelt und gebügelt.
Anstelle der üblichen Dressur- oder Springtrensen gab es hier jede Menge ‚Worker‘-Zaumzeug zu sehen. Bildschön verzierte Trensen und Sättel, mit Messing oder Chrom und die so gesattelten Pferde, eines hübscher als das andere. Da es im Working Equitation keine fest fixierte Kleiderordnung gibt, trugen auch die rund 100 Starter zu einem fröhlich bunten Bild bei. Vom Reitrock bis zur Hose mit Weste, vom Western-Hut bis zur französischen Baskenmütze oder dem traditionellen Reithelm – hier war alles vertreten. Die Stimmung, wie so häufig bei den Workern, freundschaftlich und sehr gelassen. Hier packt jeder da mit an, wo es nötig ist – auch wenn er erst kürzlich einen Weltmeister-Titel errungen hat.
Der Freitag stand weitgehend im Zeichen der Dressurarbeit, Dressurprüfungen und Stil-Trails der Klassen L und M – ein ruhiger Beginn für Teilnehmer und Zuschauer. Am Samstagmittag dann wurde es schon turbulenter. Denn mittlerweile waren die Rinder eingetroffen und die Reiter der Klassen L, M und S bauten gemeinsam die Panels für die Rinderarbeit auf. Und wenn jemand glaubt, dass Teamwork nichts bringt, dann sollte er mal schauen mit welcher Blitzgeschwindigkeit auf dem gepflegten Dressurplatz ein Coral für die Rinderarbeit entstand und mit der gleichen Geschwindigkeit abends wieder verschwand. Natürlich gehört die Rinderarbeit zu den Lieblings-Disziplinen des Publikums. So waren die Sitz- und Stehplätze am Samstagnachmittag rund um die Rinder bestens belegt. Auch wenn so manche Kuh nachmittags, ob der Temperaturen, keine Neigung zeigte, sich aus der Ruhe bzw. Herde treiben zu lassen – kam doch abends bei der Rinderarbeit der Klasse S die gewohnte Stimmung auf. Wie immer: Hier ging‘s zur Sache.
Obwohl Rinderarbeit und Stil-Trail der Klasse S gleichzeitig stattfanden waren auch die Plätze rund um den Trail bestens belegt. Gespannt wurden die Ritte der ‚Profis‘ im Working Equitation verfolgt. Und da gab es auch einiges schönes zu sehen.
Volksfestcharakter bekam das Turnier am Sonntagnachmittag: Die Speed-Trails der Klassen L bis S forderten die Stimmbänder der Zuschauer enorm – und so manch einer dürfte nach der Veranstaltung ein wenig heiser gewesen sein. Denn das Tal unterhalb der Wintermühle hallte nicht nur von der Musik, die hier dazu gehört, sondern auch von dem begeisterten Anfeuerungsgeschrei des Publikums. Denn das gehört hier ebenfalls dazu. Und schließlich kann man ja auch kaum still sitzen, wenn sich die Starter ein Geschwindigkeits- und Geschicklichkeitsduell gleichzeitig liefern.
Hier die jeweils ersten drei Plätze aus dem Gesamtergebnis der Wintermühlentrophy, bestehend aus den Ergebnissen von Dressur, Stil-Trail, Speed-Trail und Rinderarbeit:
Klasse S
1. Mitja Hinzpeter, Santana
2. Hannah Gelczinnus, Hosco De La Luz
3. Anne Burk, Larius
Klasse M
1. Avital Timur Qayfa
2. Maike Tabertshofer, Polarstern
3. Gernot Weber, Quidams Junior Kiko
Klasse L
1. Alena Fuchs, Lima Limette
2. Dr. Rosalind Holmes, Fusilero XV
3. Sabine Kreft, Elastico deo Penedo
Klasse A (Erwachsene)
1. Anna Schmidt-Pauly, Fantastico R
2. Anne Burk, Wilma
3. Yvonne Hinzpeter, Dakota
Klasse A (Jugend)
1. Swea Teubel, Sir Scolan
2. Anna Lehmann, Lotti Lou
3. Maxima von Nippold, Lohses Nicon
Klasse E (Erwachsene)
1. Anna Schmidt-Pauly, Fleur de Couer
2. Pia Rilana Klein, HX do Penedo
3. Ellen Wesp, United Colour
Klasse E (Jugend)
1. Lea Gossen, Bonnie And Jacks Son
2. Sophie Blistyar, Orafee
„Stallgeflüster“ / E. Stamm