Fjord-Cup in Grünberg
Sieht man durch das beschauliche Städtchen Grünberg viele Pferdetransporter mit den verschiedensten Kennzeichen aus ganz Deutschland fahren, die alle in Richtung des ortsansässigen Reitvereins wollen, außerdem noch kleine falbfarbene Pferde geladen haben, dann findet wieder der traditionelle Fjord-Cup statt.
Bereits zum 7. Mal treffen sich hier sowohl Mitglieder der bundesweiten Interessengemeinschaft Fjordpferd (IGF) e.V., als auch Freunde der norwegischen Falben die nicht innerhalb des Vereins aktiv sind, sondern einfach nur eine schöne Zeit mit Ihren Pferden verbringen möchten.
Dem eigentlichen Turnier auch diese Jahr eine „Fjord-Woche“ auf der Reitanlage vorausgegangen, in der Freunde der Rasse Ihre Ferien zusammen mit Gleichgesinnten verbrachten.
In diesem Jahr fand ein Jugend Camp statt, was natürlich die beste Nachwuchsförderung schlechthin ist.
Wie immer hatte der Fjord-Cup einen guten Anklang mit reger Beteiligung. Nicht zuletzt weil Petra Ohly aus Hüttenberg, die ehrenamtliche Sportwartin der Interessengemeinschaft Fjordpferd, seit vielen Jahren die sportlichen Geschicke des Vereins mit viel Engagement und Herzblut leitet.
So ließ sie sich auch für dieses Jahr viele anspruchsvolle und interessante aber auch motivierende Prüfungen für die Reiter und Fahrer einfallen, sodass für jede Leistungs- und Altersklasse die passenden Aufgaben dabei waren. Schon allein das Lesen der Turnierausschreibung machte selbst den Laien in Sachen Pferdesport neugierig darauf, sich die Wettbewerbe anzusehen. Denn es wurde wieder speziell die berühmte Vielseitigkeit der „Norweger“ (Ein Falbe für alle Fälle) abgefragt. Egal ob Dressur-, Spring-, Western-, oder Fahrprüfungen. Die Fjords waren in allen Disziplinen zu bewundern. Speziell für die ganz kleinen Fjordfreunde wurde ein Bambini- und ein Führzügel Trail ins Leben gerufen.
Unter den Augen der sieben anwesenden Richtern startete das Turnier am Freitag mit den Gewöhnungs- und Dressurreiterwettbewerben in der Halle. Parallel fanden auf dem schönen weitläufigen Außenplatz spezielle Freizeitpferdeprüfungen statt.
Die Prüfungen wurden am Samstag mit Aufgaben in der Dressur der Klasse A und L und einem Stilspringen der Klasse E schon anspruchsvoller. Für die Fahrer gab es ein Trail Fahren vom Boden und einen Geländefahrer Wettbewerb.
Wie jedes Jahr standen am Sonntag die Dressurprüfungen der höheren Klassen, die immerhin bis zur Klasse M ausgeschrieben waren und die Siegerehrungen und die Verleihung der verschiedenen Cups auf dem Programm.
Ob man wirklich mit einem Fjordpferd, das immerhin zu den klassischen Robustpferderassen zählt, eine M Dressur mit fliegend Galoppwechseln, Traversalen und Trabverstärkungen reiten muß bleibt dahingestellt (es kommt ja schließlich auch niemand auf die Idee mit einem Islandpferd ein M Springen reiten zu wollen), aber immerhin haben die „gelben Pferde“ einmal mehr ihre enorme Vielseitigkeit und Leistungsbereitschaft und Leistungsbereitschaft unter Beweis gestellt.
„Stallgeflüster“ / Ulrich Schmelzer