Dressurfestival auf der Wintermühle
Das Dressurfestival auf der Wintermühle stand in diesem Jahr unter spannenden Vorzeichen: Der Wettergott ließ es noch zwei Tage vor Beginn wie aus Eimern regnen.
Die Plätze, die Zelte, ja, die ganze Wintermühle stand unter Wasser. Dennoch – weder die Veranstalter noch die Helfer ließen sich einschüchtern. Fleißig wurden Stallzelte gebaut, Böden trockengelegt und rasch Ausweichparkplätze geschaffen.
Rechtzeitig zu Turnierbeginn hatte der Wettergott dann doch ein Einsehen, so dass Rösser und Reiter in gewohnt liebevoll gepflegter Umgebung ein professionell organisiertes Turnier vorfanden. Hochkarätige Prüfungen waren hier ausgeschrieben – und viele international bekannte Namen auf der Starterliste machten dem alle Ehre.
Besonderer Aufmerksamkeit unter den vielen Zuschauern erfreute sich auch in diesem Jahr wieder die Qualifikation zum Nürnberger Burg-Pokal – erstmals mit einer Einlaufprüfung am Tag zuvor. Hatte am Freitag noch Robert Acs aus Ungarn mit den Pferden Bilan und Qatar die beiden ersten Plätze belegt, wendete sich das Blatt am Samstag. Sieger und damit Festhallen-Teilnehmer in Frankfurt wurde Matthias Bouten. Mit dem achtjährigen Hannoveraner Hengst Quantum Vis MW (73,829%) verwies er Sanneke Rothenberger (73,341%) mit Foreign Afffair mit einem halben Prozentpunkt mehr auf den zweiten Platz. Dritter wurde Robert Acs mit Bilan.
Doch nicht nur die Qualifikation zum Nürnberger Burg-Pokal zählte zu den viel beachteten Highlights im Taunus. Auch in der Qualifikation für die ‚Stars von Morgen’ deren Finale in München stattfindet, war hochkarätiger Dressursport hautnah zu erleben. Das Ticket nach München holte sich am Sonntag Anja Plönzke mit dem 10jährigen Hannoveraner Tannenhof’s Fahrenheit (69,237%). Platz zwei belegte Monika Ulsamer (67.553%) mit dem 11jährigen Württemberger Kowalski. Der dritte Platz ging an Jakob Hetzel mit dem 12jährigen Rubicon Leonardo.
Ein nicht nur sportlicher, sondern auch künstlerischer Höhepunkt auf der Wintermühle war, wie in jedem Jahr, das Finale der ‚Großen Tour’, die Grand Prix-Kür am Samstag-Abend. Insgesamt elf Pferd-Reiter-Paare ließen die Zuschauer mit ihren künstlerisch zur Musik gestalteten Ritten erschauern. Dass auch für die Richter hier die Entscheidung schwierig war, zeigen die dicht beieinander liegenden Ergebnisse. Den ersten Platz errang Louisa Lüttgen mit der 10jährigen Hannoveraner-Stute Diva Noir mit 71,600 Prozent vor Britta Rasche-Merkt auf dem 11jährigen Lousitano Baccarat mit 71,275 Prozent. Den dritten Platz belegte Marion Wiebusch mit dem 17jährigen Oldenburger Wüstensohn Sahib.
Doch nicht nur sportliche Wettbewerbe gab es im Taunus zu sehen. Am Sonntag Nachmittag begeisterte die Voltigiergruppe aus Köln mit einer rasanten Voltigier-Vorführung. Voltigierer auf fahrenden Kutschpferden – das bekommt man eher selten zu sehen.
Zum krönenden Abschluss des in diesem Jahr sowohl von Aktiven als auch Zuschauern extrem gut besuchten Dressurfestivals war wieder ganz großer Sport zu sehen: Der Grand-Prix-Special. Katrin Burger aus Sindelfingen entschied diese besonders schwere Prüfung mit dem 14jährigen Oldenburger Salazar für sich. Platz zwei und drei belegten Monika Ulsamer aus Würzburg mit Watch me und Brigitte Wittig aus Herford mit Bodega.
Alles in Allem: Auch das 16. Dressurfestival auf der Wintermühle war wieder eine gelungene Veranstaltung – sowohl in sportlicher Hinsicht als auch von Atmosphäre und Organisation. Da kann man sich bereits auf die 17. Neu-Auflage im kommenden Jahr freuen.
„Stallgeflüster“ / Elke Stamm