Vergangenes Jahr der Plan – heute die Wirklichkeit Jan Herrmann gelingt der Einstieg in den Grand Prix-Sport mit seinem Nachwuchs
Gerne begleitet ‚Stallgeflüster’ junge Nachwuchstalente im Reitsport. Dazu gehört auch, dass wir immer wieder einmal schauen, was aus den Plänen der Vergangenheit wurde. Im letzten Jahr besuchten wir Jan Herrmann auf der heimischen Anlage in Nidderau und berichteten über seine Nachwuchspferde.
In diesem Jahr haben wir ihn im Mai erneut besucht, um zu fragen, wie sich die Dinge entwickelt haben. Wir trafen einen strahlenden, zuversichtlichen jungen Mann, der am vergangenen Wochenende mit Nachwuchspferd San Pellegrino zum dritten Mal in Frankenthal am Start war. Hier hatte er San Pellegrino zuerst in der Klasse M, dann S und in diesem Jahr erstmals im Grand Prix vorgestellt. Und das ganz erfolgreich, denn die Beiden gelangten auf Anhieb auf den vierten Platz.
„Jetzt arbeiten wir daran, noch Kleinigkeiten zu verbessern. Aber San Pellegrino will inzwischen auch immer mehr vorwärts. Er hat eine sehr schöne Passage und springt fleißige Bergauf-Wechsel“, erklärt Jan Herrmann die Entwicklung seines Pferdes. Zum Pfingstturnier werden die Beiden in Wiesbaden starten, übrigens auch eine Wiederholungstat in der nächst höheren Klasse. Vergangenes Jahr stand die ‚Kleine Tour’ auf dem Programm. Nachdem sie sich dort auch im Finale platzieren konnten folgt in diesem Jahr der Louisdor-Preis. „Sicherlich wird das eine schwierige Prüfung, denn die Konkurrenz dort ist bestimmt groß. Aber ich bin mir sicher, dass wir dort eine ordentliche Leistung zeigen können“, meint Herrmann. Neben Wiesbaden stehen in diesem Jahr noch die Hessischen Meisterschaften auf dem Turnier-Plan ebenso wie das Dressur-Festival auf der Wintermühle. „Dort hatten wir im vergangenen Jahr eine Platzierung in unserer ersten Inter II und waren in diesem Jahr beim Late Entry in der ‚Großen Tour’ platziert.“ „Fürst Magnum ist etwas anders als San Pellegrino“, erzählt Jan Herrmann über sein zweites Nachwuchspferd. „Er ist ein wenig später in der Entwicklung, dafür aber sehr genau und sehr losgelassen, vor allem auch in Prüfungen. Bisher ist er noch keinen Grand Prix gegangen – das ist für das kommende Jahr geplant.“ In Frankenthal absolvierte er seine erste St. Georg und gelangte auf Anhieb auf Platz zwei. Beim Dressurfestival auf der Wintermühle wird ihn Jan Herrmann in der Inter I vorstellen. Jetzt fehlt uns nur noch die Antwort auf die Frage, was aus Herrmanns Erfolgspferd D’Accord geworden ist. „D’Accord ist mit neunzehn in Rente gegangen und lebt jetzt bei seiner Besitzerin. Dort lehrt er die 17jährige Tochter, die ihn reitet, erste Grand Prix-Lektionen und macht einen tollen Job“, erzählt der junge Mann, der in diesem Jahr für sich selbst die Meisterprüfung auf dem Programm stehen hatte. „Das hat leider nicht geklappt“, erklärt er uns. „In Warendorf hat sich die Meisterprüfungsordnung so verändert, dass ich über einen Zeitraum von anderthalb Jahren häufiger dorthin gemusst hätte – aber das verträgt sich nicht mit unserem Betrieb und der Turnierplanung. Stattdessen habe ich bei der IHK meinen Ausbilderbefähigungsnachweis gemacht. Ich darf jetzt Azubis ausbilden und kann damit unseren Betrieb weiterführen.“ Für seine eigene weitere Ausbildung plant Jan Herrmann die Prüfung zum Turnier-Richter im Herbst 2017. Schön, wenn man eine so kontinuierliche Entwicklung bei Pferden und Reitern beobachten und begleiten darf, meint ‚Stallgeflüster’.
„Stallgeflüster“ / Elke Stamm