Bekannt im Sattel: Stallgeflüster-exklusiv: Timothy Peach
Dieser Mann ist wirklich nicht zu beneiden – oder vielleicht doch? Seit 20 Jahren stand er beruflich an der Seite von Christine Neubauer. Ganz Großraming und ein Millionenpublikum fieberten ihrer Hochzeit entgegen. Doch jüngst schickte ihn die Landärztin in die Wüste. Unweit des Nymphenburger Schlosses im Süden Münchens Süden lebt er mit Ehefrau Nicola Tiggeler. Und die ist nachweislich das Biest der täglichen Telenovela „Sturm der Liebe“. Aber er kommt damit nach eigenen Worten gut zurecht: Timothy Peach. Denn der 45-jährige hat sich britische Coolness bewahrt (sein Vater ist Engländer), bleibt im Herzen freilich ein waschechter Bajuware. Im Exklusiv-Gespräch mit „Stallgeflüster“ verriet er, wie oft er bei seinen zahlreichen Filmen vom Pferd gefallen ist. Sein Credo: Pferde brauchen keine Schauspieler sondern Vertrauen
Timothy Peach ist derzeit auf Diät. Nicht weil ihn Landärztin Johanna (sprich Christine Neubauer) vor fast sieben Millionen Zuschauern und dem (dramaturgisch gewollten) Abschied aus der Unterhaltungsreihe dazu gedrängt hat, sondern weil er einfach auf seinen Körper achtet. Der passionierte Skifahrer möchte bald wieder 75 Kilo wiegen. Dafür schwitzt er in drehfreien Wochen oft im Fitness-Center, er hat sich zudem ein Mountainbike gekauft.
„Weißwurst auf dem Viktualienmarkt ist momentan nicht drin,“ bedauert das sympathische Münchner Kindl, der seine Heimatstadt liebt und sich zu ihr bekennt: „Heimlich bin ich auch Fan des FC Bayern, gleichgültig welche sportlichen Kapriolen die drehen.“
Nach dem Abitur 1982 verbrachte Timothy Peach zehn Wochen auf Sri Lanka. 1983/84 studierte er an der Ludwig-Maximilians-Universität Germanistik, Geschichte und Theaterwissenschaften, danach an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst Stuttgart. Kleinere Fernsehrollen wie in der Serie „Petticoat“ ließen nicht lange auf sich warten, bevor er festes Mitglied im Ensemble am Stadttheater Augsburg wurde. Heute arbeitet er als freischaffender Schauspieler.
Botschafter der
SOS-Kinderdörfer
In Augsburg lernte er seine Nicola kennen und lieben. Der Schöne und das Biest sind seit 1988 verheiratet, haben eine Tochter und einen Sohn. Beide stehen öfter gemeinsam auf der Bühne, beide sind Botschafter der SOS-Kinderdörfer.
Wie kam es dazu?
Meiner Frau und mir war es eine Herzensangelegenheit jenen zu helfen, die nicht gerade auf der Sonnenseite des Lebens stehen oder nicht aus einem gut behüteten Elternhaus stammen. Das habe ich gerade erst beim Besuch eines SOS-Kinderdorfs in Windhuk gespürt.
Was haben Sie in Südafrika gemacht?
Zusammen mit Marion Kracht und Michael Roll für eine neue ZDF-Serie natürlich gedreht. Außerdem ist Namibia mein Traumland. Der Besuch eines Kinderdorfs dort ist einfach ein Muss, wirklich keine lästige Pflicht.
Wie haben Sie „Schleichendes Gift“ verdaut?
Ganz gut. Habe aber seitdem keinen beruflichen Kontakt zu Cristine Neubauer.
Schauen Sie Ihre Filme nach Ende der Dreharbeiten?
Immer und mit aller Akribie. Da gehe ich sehr kritisch und klinisch vor. Ich kontrolliere mich ganz genau. Denn wir Schauspieler wissen ja nie, was von unseren Szenen übrig geblieben ist.
Können Sie nach einem Film wie „Die Landärztin“ tags drauf durch München bummeln?
Geht schon. Manchmal sind die Leute zu aufdringlich. Aber das gehört zum Job. Meine populäre Frau hat es da schon schwieriger. Sie ist ja auch an jedem Tag in Sturm der Liebe zu sehen.
Eigentlich wollten wir nur über Reiten reden. Wie sind Sie eigentlich dazu gekommen?
Auf vielen Umwegen. Die Story beginnt mit meiner Mutter. Die begleitete meinen Bruder zum Reiten in den Stall. Der hatte ein großes Superpferd, das bei einem Training plötzlich ausschlug und sich beide Vorderläufe brach. Es musste eingeschläfert werden. Dieser fürchterliche Unfall war für mich ein großer emotionaler Schock.
Mit Maria Schell und
Horst Bucholz auf dem Pferd
Wie kam es dann zum Film-Reiten?
Mitte der neunziger Jahre musste ich meinen ersten Film mit Pferd drehen. Ich bekam intensiven Reitunterricht. Das war spannend, motivierend und hat Spaß gemacht. Es war übrigens „Der Clan der Anna Voss“ mit den beiden leider verstorbenen Kollegen Maria Schell und Horst Buchholz
Sind die Filmpferde für Sie speziell vorbereitet?
Leider nein. Das bereitet oft Probleme. Weil die teuren Pferde in noblen Gestüten einen ganz anderen Tagesablauf haben, als vor Mikrofonen, Kamerawagen und Scheinwerfern zu stehen. Pferde brauchen Vertrauen statt Stoffel wie mich oder nervöser Menschen am Film-Set.
Sind Sie oft vom Pferd gefallen?
Fast bei jedem Drehtag.
Ist für Sie Reiten Leidenschaft oder eher Qual?
Es macht mir bis auf den Muskelkater einfach Spaß.
Bevorzugen Sie eine spezielle Rasse?
Kann ich nicht sagen.
Wann sehen wir Sie wieder auf dem Pferd?
Zumindest fürs Fernsehen liegen derzeit keine aktuellen Projekte vor.
Haben Sie wie jeder Reitersvater bei den Trainingsstunden kalte Füße im Stall bekommen, wenn ihre Tochter Unterricht hatte.
Nein. Davor habe ich mich immer gedrückt. Ich habe sie zum Stall gefahren und nach zwei Stunden wieder geholt.
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Johanna von Koczian ist sicher: Sie kommen zurück zur Landärztin.
Schaun mer mal.
Weiterhin viel Erfolg, Timothy Peach
„Stallgeflüster“ bedankt sich für das freundliche Gespräch!
„Stallgeflüster“ / F. Cunz