Ost-Rumänien, die Hölle der Pferde
Paris ist das Paradies der Frauen, das Fegefeuer der Männer und die Hölle der Pferde. (Paris est le paradis des femmes, le purgatoire des hommes et l‘enfer des chevaux.), so zitiert Ulrich Raulff in seinem Buch ‚Das letzte Jahrhundert der Pferde‘ den französischen Dichter Mercier. Der beschrieb so u.a. das Dasein der Arbeitspferde im Paris des 19. Jh.
Heute liegt die Hölle für Arbeitspferde einige tausend Kilometer entfernt von Paris: Hauptsächlich in Ost-Rumänien erleiden die vierbeinigen Helfer des Menschen unsägliche Qualen und Not. Armut, Unwissenheit und Elend ihrer Besitzer sind meist die Ursachen. Hinzu kommen unzureichende veterinärmedizinische Versorgung und ein Mangel an ausgebildeten Hufbeschlagschmieden.
Im Jahr 2004 gründete Hufbeschlagschmied Markus Raabe die Organisation ‚Schmiede ohne Grenzen‘, die sich um das Leid dieser Arbeitstiere kümmerte. Aus diesem Projekt entstand 2008 die Hilfsorganisation ‚Equiwent-Hilfe: Mensch und Tier e.V.‘ Die Organisation betreibt u.a. in Rumänien eine ‚Non-Protfitable-Pferdeklinik‘, ist aber auch europaweit aktiv, so z.B. in Deutschland.
Neben der aktiven Hilfe für Pferde kümmern sich die Helfer außerdem um die Kastration von Hunden auf dem Land. Darüber hinaus bietet Equiwent auch humanitäre Hilfe für die Armutsfamilien von Ost-Rumänien und die Ost-EU.
Derzeit befinden sich die ehrenamtlichen Helfer vor Ort in Rumänien, da, wo sie im heißen Sommer am dringendsten gebraucht werden. ‚Stallgeflüster‘ musste deshalb auf ein persönliches Gespräch mit Markus Raabe verzichten – wird dieses aber nachholen, sobald der Hufbeschlagschmied wieder in Deutschland ist.
„Stallgeflüster“ / E. Appenrodt